Proposte escursionistiche • Sentieri Svizzeri

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Frühlingsaussicht Nr. 0481
Moutier — Bellelay • BE

Frühlingsaussicht

Seit Sommer 2004 steht auf dem Höhenrücken des Moron der von Mario Botta entworfene und von 700 Maurer- und Steinmetzlehrlingen erbaute Tour de Moron. Die spektakuläre Aussicht von diesem architektonischen Meisterwerk lässt sich auf der Wanderung von Moutier nach Bellelay bestaunen. Moutier gehört zum Kanton Bern, doch auf dem Rathausdach weht die Jurafahne. Die Frage nach der Kantonszugehörigkeit scheint noch nicht ausdiskutiert. Eine Diskussion wert sind auch die ersten, asphaltierten, Kilometer von Moutier nach Perrefitte. Das Postauto besorgt die willkommene Abkürzung, die nicht nur die Gelenke schont, sondern auch eine Stunde Wanderzeit einspart. In Perrefitte queren Wandernde das Flüsschen La Chalière und steigen über Weiden und durch Waldstücke über die Pâturage de Moron und den Weiler Cornecul hinauf nach La Neuve Bergerie. Schon bald ist er zu sehen, der Aussichtsturm auf dem Moron. Die Aussicht reicht bei klarer Sicht vom Schwarzwald bis zum Mont Blanc, vom Jura bis zu den Hochalpen. Am Fuss des Turms informieren Schautafeln über viele Themen. Einkehren können Hungrige und Durstige in der SAC-Hütte Groothuus Moron und in der Cabane Combioz des Skiclubs Perrefitte. Durch Weiler und neben Gehöften vorbei, mit klingenden Namen wie Bergerie de Loveresse oder Montage de Saules, führt die Route hinein in die Landschaft der Freiberge, Heimat der gleichnamigen Pferde und des würzigen Tête de Moine. Die Schaukäserei bei geschichtsträchtigen Kloster Bellelay erlaubt einen Blick hinter die Kulissen.
Frühlingsaussicht Nr. 0482
Stn. Valendas — Flims Waldhaus • GR

Frühlingsaussicht

Durch den Schweizer Grand Canyon nach Flims Die Bahn bringt Wandernde durch die wunderschöne Rheinschlucht nach Valendas Sation, das weit oben im Hang liegt. Die Wanderung führt durch die imposanteste Schlucht der Alpen. Vor 14 000 Jahren, als die Gletscher der Eiszeit zurückwichen, lösten sich gewaltige Gesteinsmassen und stauten den Rhein zu einem riesigen See auf. Durch die Jahrtausende erodierte das Wasser einen Weg durch die hart gepressten Gesteins‑ und Staubmassen, woraus schliesslich dieses Naturspektakel entstand. Dem Bahngleis folgend, gelangen Wandernde zur Station Versam‑Safien. Hier, mitten in der Schlucht, befindet sich das Mekka der Riverrafter. Im kleinen Beizli besteht die letzte Möglichkeit, den Durst zu löschen, dann gehts weiter flussabwärts. Bald versperrt ein Felsriegel den Weg. Der Rhein umfliesst ihn in einer weiten Schleife, der Zug verschwindet in einem Tunnel und der Wanderweg führt darüber. Nach diesem kleinen Pass überquert man auf der Bahnbrücke den Rhein und steigt dann im Wald steil bergan. Dieses anstrengende Wegstück führt uns zur Aussichtskanzel von Conn. Unvergesslich, der Tiefblick in die Schlucht, wo die roten Züge der Rhätischen Bahn kleine Farbtupfer ins Grau der Felsmassen malen. Auf dem Weiterweg nimmt uns ein wunderschöner Wald mit diversen Spazierwegen auf. Der Markierung folgend, gehts zum Lay da Cauma. Der smaragdgrüne See liegt mitten im Wald, hat weder Zu‑ noch Abfluss und bietet im Sommer erfrischendes Badevergnügen. Ein Schräglift nimmt uns im Sommer den letzten Aufstieg ab. Im Wald gelangt man zur Post von Flims Waldhaus. Dort steht schon das Postauto bereit, das nach Chur hinunterfährt.
Prix Rando Nr. 0483
Martigny — Saillon • VS

Prix Rando

Die Rebberge an den steilen Hängen fallen im Rhonetal sofort auf. Von Visp talabwärts erstrecken sie sich über mehr als 100 Kilometer. Und der Weinweg durchläuft auf 74 Kilometern insgesamt 24 Weinbaugemeinden. Zwischen Martigny und Leuk haben Wandernde so die Gelegenheit, sich einen Überblick über die Vielfalt des Walliser Weinbaus zu verschaffen. Wein steht auch immer für die Geschichte des Bodens und des Klimas. Der Grossteil der Walliser Rebberge steht auf basischem Kalkfelsen; im Gebiet Fully jedoch dominiert der saure Gneis. Die umliegenden Berge schützen vor feuchten Westwinden und begünstigen so das Wachstum der Reben. Die Wanderung startet in Martigny und führt durch das Naturreservat Follatères, mit einzigartigen Flora und Fauna, nach Branson und Fully. Fully nennt sich gern Hauptstadt der Petite Arvine. Die Petite Arvine ist eine anspruchsvolle Rebsorte, die nur im Wallis gedeiht. Hier wird im Herbst Brisolée serviert, ein traditionelles Winzerzvieri aus Kastanien, Speck, Käse, Roggenbrot und Trauben. Durch einen grossen Kastanienwald und die vielen Rebberge gelangen Wandernde nach Saillon, dessen Rundturm von weit her sichtbar ist. In den obersten Lagen findet sich Farinet, der kleinste im Kataster eingetragene Rebberg der Welt. Die Trauben der drei Rebstöcke werden jedes Jahr von einer anderen bekannten Persönlichkeit gelesen. Wer die lokalen Spezialitäten gern auch zu Hause geniessen möchte, dem sei die Wanderung in umgekehrter Richtung empfohlen. Im Zentrum Fol'terres zwischen Martigny und Fully gibts allerlei Köstliches zu kaufen.
Restaurant Hohnegg Nr. 0491
Stn. Plattjen — Saas Fee • VS

Restaurant Hohnegg

Mit der Gondelbahn geht es hinauf zur Bergstation Plattjen und von dort zu Fuss hinunter zum Berghaus (15 min). Danach führt der Weg durch Geröllhalden in den Wald und unter der Felskinn-Seilbahn auf Steinstufen bergab. Mehrere Moränenausläufer müssen überquert werden, bevor man zum Bergrestaurant Gletschergrotte kommt (schöne Sonnenterrasse). Von der Gletschergrotte geht es steil hinunter durch den Wald, vorbei an geschliffenen Felsen zum Gletschersee. Es ist der tiefste Punkt der Route (1904 m ü.M.). Nachdem man die Brücke überquert hat, geht es der Flanke der Moräne entlang auf die Krete. Hier bietet sich ein schöner Ausblick auf das Dorf Saas Fee. Nach der Krete beginnt der Saas-Fee-Weg, der auf Schautafeln wertvolle Informationen zu Geologie, Flora und Fauna bietet. Der Weg steigt nun steil an und führt zur Abzweigung «Mischabelhütte». Wir wandern weiter, dem sanft ansteigenden Bergweg entlang Richtung Hannig. Der Hohbalmgletscher kommt ins Blickfeld, mit den Ausläufern des Gemshorns, das im Nordwesten in den Himmel ragt. Nach der Überquerung des Trift- und Torrenbachs führt die Route der Bergflanke entlang zur Bergstation der Gondelbahn (2350 m ü.M.). Ab jetzt geht es nur noch bergab, im Zickzack zunächst zur Hannigalp. Hier wird Ziegenkäse in allen Variationen hergestellt. Ein Zwischenhalt ist angesagt, um ein Glas Ziegenmilch oder Molke zu probieren. Endziel der Wanderung ist das Restaurant und Gourmetstübli Hohnegg. Das Restaurant wurde mit dem Europäischen Vegetarismus-Label ausgezeichnet und als eines der sympathischsten Restaurants der Schweiz gekürt.
Refuge de Taveyanne Nr. 0492
Col de Bretaye — Les Chaux • VD

Refuge de Taveyanne

Um zum Ausgangspunkt der Wanderung zu gelangen, bieten sich ab Villars‑sur‑Ollon zwei Varianten an: Die rote Bahn, die im Stundentakt zum Col de Bretaye fährt (Mitte Juni bis September). Oder die Gondelbahn, die ganzjährig auf den Roc d'Orsay (1976 m ü.M.) schwebt. Von hier aus erreicht man den Col de Bretaye zu Fuss in einer guten Viertelstunde. Der «Fels», wie die Waadtländer den Roc d'Orsay nennen, ist auch ein idealer Ausgangspunkt für die Wanderung auf den Chamossaire. Hier geniessen Wandernde ein postkartenwürdiges Panorama, das von den Diablerets bis zum Mont Blanc reicht. Wer sich nicht aus dem Rucksack verpflegen möchte, findet auf den Wanderstrecken zahlreiche gemütliche Bergrestaurants, die regionale Spezialitäten anbieten, darunter die Délices aux Champignons (Pilzschnitten) oder die Charbonnade (Holzkohlegrill am Tisch). Vom Col de Bretaye führt die Route hinauf auf den Chaux Ronde und der Bergkuppe entlang zum Col de la Croix. Der Alpenpass liegt auf 1800 Metern Höhe und bietet einen schönen Ausblick auf die «Teufelshörner» mit ihren schneebedeckten Gipfeln. Der Weiterweg führt nun ein Stück durch den Wald, dann über üppige Alpweiden zum Refuge de Taveyanne, einer der schönsten Berghütten im Waadtland. Stolz des Hauses, das von sympathischen jungen Leuten geführt wird, sind Beinschinken mit Kartoffelsalat, Raclette und Fondue mit Alpkäse und nicht zuletzt die Charbonnade. Von Taveyanne steigt das letzte Wegstück nach Les Chaux ab, wo eine Gondelbahn die Wandernden nach Barboleusax bzw. Gryon hinunterträgt.
Restaurant Blasenberg Nr. 0494
Unterägeri — Zug • ZG

Restaurant Blasenberg

Hoch über dem Zugersee thront die Bauernwirtschaft zum Blasenberg. Die Aussicht auf den See und die Vorderalpen ist einzigartig. Eines Königs würdig ist auch die Spezialität, die hier auf den Tisch kommt: goldbraun gebratenes Junghähnchen, genannt Kapaun. Liebevoll werden die (kastrierten) Güggel von den Limachers auf dem Hof aufgezogen. In stundenlanger Arbeit bereitet sie Madlen im Ofen zu und serviert sie an weiss gedeckten Tischen in der Bauernstube. Eine exklusive Delikatesse, die nur auf Vorbestellung erhältlich ist (unbedingt zwei Tage vorher bestellen). Die Wanderung beginnt in Unterägeri. An Bauernhöfen vorbei führt der Weg nach Zittenbuech, wo eine prächtige Sicht auf den Ägerisee den Aufstieg belohnt. Durch den Wald führt der Weg bergan über den Nollen zum Buschenchappeli, wo sich der Blick auf Rigi und Pilatus öffnet und ein Zipfel des Vierwaldstättersees zu erhaschen ist. Eingerahmt von Birken steht eine kleine Kapelle, die dem Heiligen Wendelin gewidmet ist. Vorbei am Früebüel, dem landwirtschaftlichen Forschungszentrum der ETH, geht es zum Eigenrieter Hochmoor. Danach beginnt der Zugerberg. Wald und Kuhweiden wechseln sich ab, bis der Vordergeissboden, die Bergstation der Zugerbergbahn, auftaucht. Mit Ausblicken auf den Zugersee wandert es sich locker abwärts zum kulinarischen Finale, dem zarten Kapaun! Zum Dessert empfiehlt sich ein Stück des luftigen Lebkuchens und ein hausgemachter Eierlikör ? im Anschluss lässt der von Kirschbäumen gesäumte einstündige Abstieg nach Zug Zeit zum Verdauen. Ein Geheimtipp ist das Lädeli des Klosters Maria Opferung (kurz vor der Zuger Stadtgrenze), das Süssmost, Eierkirsch, Dörrfrüchte und Schafswürste aus eigener Produktion verkauft.
Gasthaus Bergli, Linthal Nr. 0495
Gumen — Linthal • GL

Gasthaus Bergli, Linthal

Von Linthal fahren Wandernde mit der Standseilbahn hinauf nach Braunwald und weiter mit der Kombibahn auf den Gumen. Der Weg beginnt links vom Gasthaus und führt geradeaus unterhalb des Vorderen und des Hinteren Eggstocks. Bald zweigt er links ab und das Ortstockhaus taucht auf (schöne Sonnenterrasse mit Weitblick). Bei Chatzenstafel verzweigt sich der Weg erneut. Um nach Ober Stafel zu gelangen, halten Wandernde sich rechts. Der Pfad weitet sich hier zur Alpwirtschaftsstrasse. Kurz nach Ober Stafel biegt die Route rechts ab und steigt nun wieder etwas an. Bald wird das «verzauberte» Bergetenseeli erreicht. Der Weg führt leicht steigend durch dichtes Erlengebüsch zur Rieter Ortstafel. Zwischen Alphütten geht es in einer letzten Steigung hinauf zum Felsgrat. Von hier an führt die Route steil bergab. Der Weg über die ausgetretene Kuhweide ist etwas schwer zu erkennen: Generell einfach fast senkrecht hinunter zur Alp Rietberg wandern. Von Rietberg sind es fünf Minuten Marschzeit zum Berggasthaus Nussbüel, wo es eine Terrasse, einen Spielplatz und den «besten Gugelhopf der Welt» gibt. Der Weg Richtung Klausenpassstrasse führt geradeaus in den Wald. Bei der Verzweigung danach biegt die Route links ab und erreicht so bald die Passstrasse. In der Kurve zweigt der Fussweg von der Strasse ab, führt steil eine Wiese hinunter und hält sich dann links dem Bach nach. Über einen kleinen Hügel an einem Bauernhaus vorbei, dann erwartet einen das Restaurant Bergli. Hier können Wandernde ins Postauto nach Linthal steigen oder den Wegweisern folgen. Der Pfad führt den Hang hinunter, die Passstrasse kreuzend, zur Stelle, wo der Fätschbach in die Linth fliesst. Dann geht es geradeaus dem Fluss nach zum Bahnhof.
Alpwirtschaft Chapf-Köbi Nr. 0496
Urnäsch — Bächli • AR

Alpwirtschaft Chapf-Köbi

Die Wanderung zum Chapf‑Köbi startet in Urnäsch. Oberhalb des Bahnhofs steht ein Wanderwegweiser, der die Richtung anzeigt (Hochalp). Der Schwägalpstrasse entlang geht es an der Kirche und am Museum für Appenzeller Brauchtum vorbei, bis der Wanderweg nach der Brücke rechts abzweigt. Vom Hofbachweiher geht es nach Bindli, dann hinauf nach Egg. Ein Wiesenpfad führt weiter nach Färenstetten, einer kleinen, von mächtigen Tannen umgebenen Alp. Danach taucht der Weg in den Bruggerenwald ein, führt an einem Hochmoor vorbei und später entlang einer Schlucht. Über den Hof Nase steigt die Route hinauf zur Hochalp. Dem Grat folgend, gelangen Wandernde über Weiden hinunter zum Santmaregg. Kurz vor Älpli geht es rechts in den Wald hinein. Wenig später ist Unterchapf erreicht: Ein Holzkreuz, die Schweizer Fahne, neugierige Ziegen und wildes Gebell künden die «Alpenrepublik» an. Das kulinarische Angebot ist authentisch und gut: Es gibt exzellenten Appenzeller Käse, Pantli, Speck, Schinken im Sulz und Brot alles hausgemacht. Dazu geniesst sich am besten ein suurer Most oder Weissen. Vom Chapf gehts entweder wieder zurück nach Urnäsch (2.10 h) oder die andere Seite hinunter nach Bächli (unbedingt den Fahrplan des Postautos konsultieren). Der Weg führt hinter dem Hof schräg links die Wiese hinunter, dann über Ettenberg zum Tellbach und hinauf zur Strasse, die Bächli mit Schönau verbindet. Wer der Autostrasse folgt, statt den Wanderweg zu nehmen, der einen Umweg über Harzenmoos macht, gelangt in zehn Minuten zur Postautostation.
Restaurant Mühle, Fläsch Nr. 0497
Landquart — Bad Ragaz • GR

Restaurant Mühle, Fläsch

Vom Parkplatz beim Bahnhof Landquart gehen Wandernde zur eisernen Bahnbrücke und folgen dem (etwas verwitterten) Wegweiser «Herrschaft/Mastrils». Der Weg mündet nach 200 Metern in eine Strasse, die weiter den Geleisen entlangführt. Nach der Strassenbrücke ist die Route als «Nr. 72 Prättigauer Höhenweg» markiert, der an der Rohan‑Schanze vorbei nach Malans führt. In Malans sind renommierte Winzer zu Hause, darunter die Familie Donatsch, die auch die Winzerstube Zum Ochsen führt (rustikale Gaststube mit Kachelofen). Hier können Wandernde den Mönchstrunk Completer geniessen. Bei der Post Malans führt die Route die Kirchgasse hinauf zur Kirche. Hier folgen Wandernde dem Bergweg zur Älplibahn (Talstation) und weiter dem Buochswald entlang nach Jenins. Ausgangs Jenins (an der Strasse nach Maienfeld) wartet die Statue des Duc de Rohan auf anerkennende Blicke (er hat den Blauburgunder in die Herrschaft gebracht). Und 100 Meter weiter, im Gärtli des «Alten Torkels», bietet sich der ideale Ort - mitten in den Rebbergen - für eine Pause an. Beim Parkplatz führt der Weinwanderweg direkt nach Maienfeld (Variante: Abstecher zum Heididorf). In Maienfeld unbedingt die Kupferkessel‑Brennerei Kunz‑Keller besuchen (Altes Gugelberg‑Haus) und im alten Gewölbekeller einen edlen Tropfen, gekeltert von Carina degustieren, wo jede Etikette von Hand anschrieben wird. Durch die Rebberge führt der Wanderweg nach Fläsch und von hier aus Richtung Bahnhof Bad Ragaz zum Restaurant Mühle.
Gasthof zum Hirschen Nr. 0500
Stein am Rhein — Nussbaumen • SH

Gasthof zum Hirschen

Härdöpfelstock, Spargelsuppe, Rhabarberkuchen: Es braucht nur ein paar wenige Wörter aus der Hirschenkarte, um zu wissen, wie hier der Hase läuft. Gute, traditionelle Landküche ist angesagt, aber mit Pfiff! Mirco Schumacher interpretiert alles mit einem kreativen Touch. Kein Wunder sind die Gern-gut-Esser oft im gemütlichen Riegelhaus im Zürcher Weinland anzutreffen. Vor allem bei schönem Wetter ist das Gärtli randvoll. Aber auch an normalen Tagen empfiehlt es sich zu reservieren. Erwandern lässt sich dieses Highlight von Stein am Rhein aus über den Stammerberg. Der Weg führt im letzten Abschnitt durch die Rebberge. Zahlreiche Winzer sind im Stammertal zu Hause. Darunter Hans Glesti, einer der besten Blauburgunder-Produzenten der Schweiz. Aber auch kleine Winzer wie Ruedi und Käthi Frei vom Weinbau Zur Delle. Sie vermieten einzelne Rebreihen an Familien, die sich für den Weinbau interessieren. Die dürfen dann ihre Reben selber pflegen und ernten, fachkundig unterstützt von Ruedi, und erhalten als Entgelt Ende Jahr einige Flaschen «Unterstammheimer». Natürlich sind die önologischen Erzeugnisse der Region prominent auf der Hirschenkarte vertreten, genau wie die Spargeln, die sozusagen vor der Haustüre aus dem Boden schiessen. Oder das lokale Bier, der Stammheimer Hopfentropfen, das hier aus einheimischem Hopfen gebraut wird. Das Terroir ist der Ausgangspunkt allen Schaffens und wird stolz auch am Stammheimer Markt präsentiert, der während der «Woche der Genüsse» im Frühling stattfindet. Nach dem Essen empfiehlt sich ein Verdauungsspaziergang dem Nussbaumersee entlang nach Nussbaumen.
Bärgwirtschaft Allerheiligenberg Nr. 0501
Langenbruck — Hägendorf • BL

Bärgwirtschaft Allerheiligenberg

Würziges Hacksteak mit Kräuterbutter, goldgelbe Rösti und als Finale ein Stück von der Schoggi-Praliné-Torte - hausgemacht und innen feucht: In der Bergwirtschaft im Solothurner Jura lässt sich essen wie zu Grosis Zeiten. Fast alles, was hier auf den Teller kommt, stammt vom Hof selbst. Besonders berühmt ist die Beiz (Baiz auf Baselländnerisch) für ihren währschaften Sunntigszmorge (auf Vorbestellung), für das gesunde Fleisch aus Muttertierhaltung und Klaras Desserts. Dafür lohnt sich der Weg zu dieser sympathischen Bergwirtschaft mit der schönen Aussicht. Um sich das Highlight, die Tüfelsschlucht, bis zum Schluss aufzusparen, startet die Wanderung in Langenbruck (von Oensingen mit Bahn und Bus erreichbar). Es ist der Geburtsort des Flugpioniers Oskar Bider, der 1913 als erster die Alpen überflog. Von der Haltestelle Unterdorf geht es hinauf nach Schwängihöchi, dann durch einen Laubwald zum Weiler Asp und wieder hinauf zur Höhenklinik und der Bärgwirtschaft. Anschliessend steigt die Route durch die eindrückliche Tüüfelsschlucht hinunter nach Hägendorf. Zum unvergesslichen Erlebnis wird die Karstschlucht im Winter: Fällt das Thermometer einige Tage unter Null, verwandelt sich die Schlucht in eine Märchenwelt. Auf den Stufen im Bach erstarrt das sprudelnde Nass, hunderte von Eiszapfen zieren die Höhlen. Beim sogenannten Spritzbrunnen wachsen bizarre Eisskulpturen aus dem Boden und auf den Bäumen. Das Gemeinschaftswerk von Kälte, Wind und Wasser lässt hier für kurze Zeit wahre Wunder entstehen.
Les Terrasses de Lavaux Nr. 0559
St-Saphorin — Lutry • VD

Les Terrasses de Lavaux

Am Anfang waren die Römer. Sie nutzten bereits im ersten Jahrhundert nach Christus die herrliche Lage der Lavaux‑Hügel, um Wein anzubauen. 1000 Jahre später kamen die Mönche, kultivierten zum einen den Glauben und führten zum andern die Winzertradition fort. Heute ist das Lavaux mit 800 Quadratkilometern das grösste zusammenhängende Weinbaugebiet der Schweiz, und seine verwegen in den Hang gebauten Terrassen stehen seit 2007 unter UNESCO‑Schutz. Wer den Terrasses de Lavaux folgt, sollte sich nicht nur für die spektakuläre Aussicht in die Savoyer und Walliser Alpen Zeit nehmen. Gleich zu Beginn der Tour lohnt es sich, das mittelalterliche St‑Saphorin mit seinen engen Gassen und den charakteristischen Winzerhäusern aus dem 16. bis 19. Jahrhundert zu besichtigen. Sein origineller Kirchturm ziert bis heute zahlreiche Weinetiketten. Eine Sünde wert, so sagt man, sei hier die Auberge de l'Onde, die auf eine jahrhundertealte Gastgebertradition zurückblickt und auf drei Stockwerken lokale Köstlichkeiten serviert ‑ einmal pro Woche mit Musikbegleitung. Über 40 Kilometer erstreckt sich das Weinbaugebiet mit seinen 14 schmucken Dörfern und Städtchen an Panoramalage den Ufern des Genfersees entlang. Dabei reihen sich die Weinkeller und urchigen Pinten wie auf einer Perlenkette auf. Achtlos daran vorbeigehen wäre ein Verbrechen ‑ denn wer die Landschaft mit allen Sinnen erleben will, sollte sie auch kosten: Nach einem Gläschen Chasselas geniesst man das dynamische Auf und Ab bis Lutry doppelt. Hier steht mittwochs und samstags übrigens der «Lavaux Express» bereit, mit dem müde Wandernde das Welterbe bequem auch vom Touristenbähnchen aus geniessen können.
Erlebnisraum Tafeljura Nr. 0459
Sommerau — Läufelfingen • BL

Erlebnisraum Tafeljura

Ab Olten bringt die S9 Wandernde innert einer Viertelstunde nach Sommerau. 1858 gab es die S9 noch nicht, da wurde der Hauenstein-Tunnel eröffnet und Sommerau wurde als einziger Bahnhof zwischen Sissach und Läufelfingen zum Brennpunkt. Heute beschäftigen uns eher Engpässe zu Stosszeiten, doch die haben die Wandernden längst hinter sich gelassen und gehen gemütlich los auf dem Wanderweg Richtung Rümlingen, wo eben der Zug herkam. Bald traversiert der Weg die Bahnlinie und folgt dem Chrintelbach. Die Route steigt nun stetig, abwechselnd durch Wald und über Wiesen, hoch über Egg, Chapf und Hofmatten auf den Wisenberg. Dort lohnt es sich, auf den Turm auf dem Bergspitz und damit über die 1000-Meter-Grenze zu stiegen. Während der beiden Weltkriege diente der Turm als Beobachtungsposten. Über die Jahre hinweg musste mit dem Wald auch der Turm wachsen, die unterschiedlichen Stilmarken der drei Bauphasen lassen sich gut erkennen. Oben angelangt, lohnt die Rundsicht vom Schwarzwald über den Jura zu den Alpen. Es folgt ein stellenweise steiler Abstieg durch den Wald nach Bad Ramsach, wo Geniesser/innen ihre Muskeln im Mineralheilbad entspannen können. Wer danach allzu entspannt ist, kann sich vom Shuttle-Bus des Kurhotels nach Läufelfingen bringen lassen. Alle Anderen steigen noch einmal hoch, auf den Homberg, und treffen im Abstieg durch den Wald auf die Ruine Homburg. 1240 lies Graf Hermann von Froburg sie zur Überwachung des Transitverkehrs am Unteren Hauenstein bauen und nannte sie Neu-Homberg zu Ehren seiner Gattin. Von da ist es nicht mehr weit nach Läufelfingen, der Wanderweg führt einen an den Bahnhof, von wo die S9 wieder nach Olten oder nach Sissach fährt.
Höhenweg Kreuzboden - Saas-Almagell Nr. 0460
Stn. Kreuzboden — Saas Almagell • VS

Höhenweg Kreuzboden - Saas-Almagell

Der Bus bringt Wandernde von Visp an die Haltestelle Bergbahnen in Saas Grund, dem Hauptort des Saastals. Von dort schwebt die Gondelbahn innert zwölf Minuten auf zweieinhalbtausend Meter (Betriebszeiten beachten, BHAG, Tel. 027 958 15 80), den stolzen Ausgangspunkt dieser Höhenwanderung. Es imponiert die Viertausenderkulisse mit Fletschhorn, Lagginhorn und Weissmies ob einem und dem Blick auf die Mischabelkette. Los gehts in südliche Richtung zum Aussichtspunkt Triftgrätji unterhalb des Trifthorns. Dieser Weg heisst auch Alpenblumenpromenade, denn zwischen Kreuzboden und Saas Grund wachsen 240 verschiedene Blumenarten. Bebilderte Informationstafeln stehen am Wegrand. Sanft abwärts quert die Routen den Hang oberhalb des Grundbergs, steigt oberhalb der Felsen der Wyssi Flüe durch, die ziemlich steile, aber gut begehbare Flanke hinunter und führt dann abwärts in das wilde Allmagellertal. Die Allmagellerhütte, eingetrichtert zwischen den Bergen und umgeben von Felsbrocken, ist im Sommer bewartet und hat dann auch Restaurationsbetrieb. Ideal für Wandererinnen und Wanderer, um sich hinzusetzen das eindrückliche Gelände wirken und den Blick schweifen zu lassen, bevor man sich auf den Weiterweg begibt, der nun schon wieder den Talboden ansteuert. Es folgt die Route bis zur Chüelbrunnji-Brücke dem Almagellerbach, ab dort windet sie sich in Serpentinen durch lichten Lärchenwald den Hang hinunter und endet auf dem Parkplatz unterhalb der Bachschlucht in Saas Almagell. Stündlich verkehrt ein Bus von Sass Almagell nach Saas Grund.
Zürichsee-Rundweg Nr. 0461
Start point — Pfäffikon SZ • ZH

Zürichsee-Rundweg

Richterswil liegt am Südufer des Zürichsees, an der Grenze zum Kanton Schwyz, im Rücken breitet sich eine sanfte Hügellandschaft aus. Innert einer halben Stunde ist es von Zürich aus erreicht. Es lohnt sich, vor dem Loswandern den alten Dorfkern mit seinen Riegelhäusern zu durchstreifen. Nicht zu vergessen ist die Fontäne Richterswil, sie ist mit 101 Metern weltweit der höchste Springbrunnen, der mit blosser Schwerkraft betrieben wird. Die Wanderung folgt einer Etappe der Regionalen Route Nummer 84 des Wanderlandes Schweiz, dem Zürichsee-Rundweg. Man folge einfach den entsprechenden grünen Markierungen auf den gelben Wegweisern. Startpunkt ist die Schifflände von Richterswil. Um das Siedlungsgebiet hinter sich zu lassen, leitet die Route die Wandernden am Rand von Wollerau vorbei, durch Sihlegg und gelangt in Schindellegi zuerst an den Bahnhof und schliesslich an die Sihl, die vom Druesberg im Kanton Schwyz herfliesst. Der Weg folgt ihr eine Weile. Bei Bleiken überqueren Wandernde den Fluss und lassen ihn hinter sich, um auf den Etzel zu steigen. Auf dem beliebten Ausflugsberg finden sich noch mehrere Militärbunker aus dem Zweiten Weltkrieg, die damals die Sperrlinie Etzel bildeten. Ist der Kuli erreicht, beschert er Aussicht auf den Zürichsee, die St. Galler, Glarner und Schwyzer Alpen. Nach einem angemessenen Genussstopp, geht's in den Abstieg, wo nach kurzer Zeit auf der Etzel-Passhöhe die Kapelle St. Meinrad auftaucht. Sie ist nach dem Heiligen Meinrad von Einsiedeln benannt, der zwischen 928 und 935 dort gelebt hat. Via Luegeten gehts weiter ans Ziel der Wanderung, Pfäffikon. Wer noch etwas Energie übrig hat, mag sich vielleicht vor der Heimfahrt im Wasserpark Alpamare vergnügen oder einfach den Tag im Restaurant am See ausklingen lassen.
La petite Gilberte Nr. 0463
Courgenay — Alle • JU

La petite Gilberte

Eigertrail Nr. 0464
Kleine Scheidegg — Brandegg • BE

Eigertrail

Ab Grindelwald oder Lauterbrunnen trägt die Bahn einen bequem über die 2000-Meter-Grenze auf die Kleine Scheidegg, den Ausgangspunkt dieser spektakulären Bergtour vor imposantester Bergkulisse. Wer die Wanderzeit verkürzen möchte, kann hier umsteigen und bis zur Sation Eigergletscher weiterfahren. Alle andern gehen am Hotel Bellevue vorbei, steigen zum Kiesweg hinauf, der parallel oberhalb der Bahnlinie verläuft, und wandern bis zur Loucherflue, wo sich der Weg gabelt. Diese Route führ über den linken, direkteren, zickzack bergauf zur Station Eigergletscher. Hier beginnt der Eiger-Trail, wie es gross angeschrieben steht. Über die steilen Alpweiden und Geröllhalden der Alp Wärgistal geht man bald am Fuss der imposanten, vielbeschriebenen Eigernordwand und staunt ab der imposanten Bergwelt. Bloss 30 Meter fehlen dem Eiger übrigens zum Viertausender. Nun führt die Route stetig abwärts, und der Blick schweift zum Wetterhorn und der Grossen Scheidegg. Beim Wasserfall wird der Weg etwas rauer. An der Kreuzung mit dem Wegweiser zur Gletscherschlucht könnte man nach Grindelwald hinuntersteigen, doch diese Route biegt links ab und führt, zum Teil mit Seilen gesichert, nach Alpiglen. Wer mag, kann sich dort im Restaurant auf die Sonnenterasse sitzen und den Ausblick geniessen. Alpiglen ist auch Haltestelle der Wengernalpbahn, wer genug gewandert ist, kann sich nach Grindelwald hinunterfahren lassen. Wer noch in der Bergwelt verweilen möchte, geht weiter auf dem nun weiss-gelb-weissen Wanderweg dem Bahntrassee entlang, bei der Gabelung führt diese Route über den Weg rechts in den Wald hinunter, aber auch die links gelangt man zur Bahnstation Brandegg.
Walenpfad Nr. 0465
Brunnihütte SAC — Bergstation Bannalpsee • OW

Walenpfad

Ab Engelberg trägt die Luftseilbahn und anschliessend ein Sessellift (fährt unregelmässig, sich vorgängig informieren, Tel 041 639 60 60/66) Wandernde zum Ausgangspunkt dieser Tour, der Brunnihütte, in der man sich vor der Wanderung stärken oder, wer gern früh startet, sogar übernachten. Gleich neben der Hütte liegt der kleine Härzlisee, um den ein Barfussweg angelegt ist, auf dem Kitzelpfad können Wandernde testen, wie verschiedene Naturmaterialien sich anfühlen und wie das Gehen ohne Wanderschuhe wäre. Die Route steigt dem Ober Staffelberg und den Walenstücken entlang stetig ab Richtung Walenalp. Die Bergkulisse und der Blick ins Engelbergertal sind grandios. Wer eine Cervelat dabei hat, kann sie an der Feuerstelle der Schweizer Familie auf der Walenalp bräteln. Alle andern geniessen, bei entsprechendem Wetter, die Sicht bis ins Mittelland, bevor der Aufstieg auf die Walegg folgt, auf den höchsten Punkt der Wanderung auf 1951 Metern über Meer. Das Ziel der Wanderung, der Bannalpsee, liegt bereits in Sichtweite. Vorerst wird jedoch der Talkessel des Stausees in einem grossen Bogen über geröllreichen Untergrund umrundet. Wer findet, er sei genug gewandert, kann auf halber Seehöhe gerade hinuntersteigen, die offizielle Walenpfad-Route umrahmt jedoch den See via die Restaurants Urnerstafel und Chrüzhütte, wo die Luftseilbahn nach Oberrickenbach hinunterfährt. Das Postauto bringt Wandernde weiter zum Bahnhof Wolfenschiessen.
Schwarzwasserbrücke Nr. 0467
Rüeggisberg — Stn. Schwarzwasserbrücke • BE

Schwarzwasserbrücke

Wenn man auf der Karte von Murten nach Thun eine Linie zieht, liegt etwa in der Hälfte Rüeggisberg. Es liegt etwas exponiert, und seine Aussichtspunkte gewähren Fernsichten ins Mittelland, übers Seeland bis zum Jura, übers Emmental bis zum Säntis sowie zu den Schneegipfeln des Berner Oberlandes. Diese Route führt zur alten Schwarzwasserbrücke. Die Schwarzwasser ist ein Nebenfluss der Sense, rund 23 Kilometer lang. Tiefe Gräben haben die beiden Flüsse in den weichen Sandsteinboden gegraben und damit ein reizvolles Wanderbebiet geschaffen. Von der Postauto-Haltestelle (zur Klosterruine 3 min) starten Wandernde hangwärts auf das nach Hangebach führende Strässchen. Herrlich ist die Aussicht auf die Voralpen von der Schrattenflue bis zum Ochsen und die dahinter liegenden Hochalpen. Die Route folgt dem Wegweiser Richtung Schwandbachbrücke, wobei sich ein kleiner Abstecher zur Rossgrabenbrücke lohnt. Beide Brücken sind das Werk des Brückenbauers Robert Maillart, der von 1872 bis 1940 lebte. Nach dem Aufstieg nach Hinterfultigen lockt bereits das Restaurant Linde zum Halt. Unter schönen Ausblicken windet sich der Pfad steil über den felsigen Schluchthang zum Bütschelbachsteg hinunter. Dem tief eingefressenen Bach folgt die Route bis zu dessen Mündung ins Schwarzwasser in der Sackau. Beeindruckend ist nun auch der Blick zu den Felsbändern des tief eingeschnittenen Schwarzwassergrabens. Fluss und Weg ziehen grosse Bogen von einer Talseite zur andern. Bei der alten Schwarzwasserbrücke steigen Wandernde zur Hochbrücke auf. Dort können sie bequem in den Zug steigen oder vorher noch im Restaurant Schwarzwasserbrücke eine Runde Pit Pat spielen, eine Art Minigolf auf Billardtischen, um das Wandererlebnis vergnüglich abzurunden.
Viamala Nr. 0468
Bergstation Sesselbahn Mutta • GR

Viamala

Südöstlich von Chur, im Kreis Domleschg und im Bezirk Hinterrhein des Kantons Graubünden liegt Feldis/Veulden. Ein kleines, hübsches Bergdorf - auf einer Sonnenterrasse auf knapp 1500 Metern über Meer erbaut, beschert es den Wandernden lohnende Blicken auf Gipfel wie den Piz Beverin, den Tödi oder den Calanda. Es lohnt sich, einen Tag mehr einzuplanen und sich eine Übernachtung zu gönnen. Hin gelangt man das ganze Jahr über entweder mit dem Postauto oder im Stundentakt mit der Luftseilbahn LRF ab Rhäzüns. Den Hausberg und Ausgangspunkt dieser Wanderung, Mutta, erschliesst eine Sesselbahn, die am andern Ende des Dorfs Station genommen hat (Betriebszeiten beachten, SSF Feldis, Tel. 081 655 10 00). Die Wanderung selbst ist eine kurze, einfache, aber deswegen nicht minder lohnenswerte und eindrückliche Rundwanderung. Sie startet auf knapp 2000 Metern Höhe bei der Sesselbahn und führt über das Hochplateau der Alp da Veulden, durch märchenhaft schöne Moorlandschaft mit angenehm weichem Boden. In Richtung Süden fällt der Blick ins Domleschg, im Norden liegt einem Chur zu Füssen, im Westen die Naturlandschaft der Ruinaulta. Vorbei gehts an der Skihütte Feldis, die bereits zu einer Pause verlockt, über die Alp dil Plaun. Bei der Kreuzung der Term Bel, der Emser Skihütte, mit Restaurantbetrieb nur an Wochenenden, käme man rechts über Dreibündenstein und Brambrüesch nach Chur, der mittlere Weg führt nach Domat/Ems hinunter; für diese Wanderung wählen Wandernde den linken Weg um die Erhebung Tgom-Aulta zum kleinen Bergsee Leg Paulus, ein geeignetes Ausflugsziel mit Kindern. Es folgt der letzte Bogen zum Aussichtspunkt Mutta und wieder zum Sessellift, der nach Feldis hinunterfährt.
Frühlingsaussicht Nr. 0479
Unterägeri — Zug • ZG

Frühlingsaussicht

In einer knappen halben Stunde gelangen Wandernde mit dem Bus vom Bahnhof Zug nach Unterägeri. Das Dorf, das im 19. Jahrhundert noch Kurort war, besitzt aus KGS-Sicht «nur» Kulturgüter von regionaler Bedeutung - ein Besuch der an der Alten Landstrasse gelegenen Kirche Heilige Familie ist aber durchaus zu empfehlen. Danach führt die Route nicht dem Ägerisee entlang Richtung Morgarten, wo 1315 die Habsburger geschlagen wurden, sondern in südwestlicher Richtung über Boden und Brunegg hinüber zum Kantonshauptort Zug. Die Strecke ist Teil der nationalen Wanderland-Route Nummer 3 (Alpenpanoramaweg) und führt durch Wald und über Wiesen, vorbei an Moorgebieten wie etwa dem Zigermoos und bietet landschaftlich abwechslungsreiche und attraktive Einblicke in einen durchaus ländlichen Teil des sonst wirtschaftlich geprägten Kantons Zug. Wer vor allem auf eine schöne Aussicht erpicht ist, kann von (Under oder Ober) Brunegg Richtung Zugerberg abzweigen und von dort mit der Bahn in wenigen Minuten Richtung Schönegg und Zug hinunter fahren. Die Wanderwegroute folgt der landschaftlich schöneren Variante, die erneut durch Moorgebiet, über Wiesen- und Weideland sowie an zahlreichen im Frühling wunderschön blühenden Kirschbäumen vorbeiführt. Der Weg verläuft via Urihof und Bilgerihof, einem stattlichen alten Haus, Richtung Zug. Von hier aus geniesst man bereits eine schöne Aussicht auf die Altstadt und auf den See. Von Steren führt eine Kiesstrasse relativ steil zur Kapelle Sankt Verena hinunter, die im Innern eine Vielzahl von Votivtafeln beherbergt. Einem Stationenweg mit Bildstöcken folgend, erreicht man über Rägeten in wenigen Minuten die Altstadt von Zug, wo abschliessend einige Kulturgüter von nationaler Bedeutung zu finden sind.
Frühlingsaussicht Nr. 0480
Osco — Anzonico • TI

Frühlingsaussicht

Die sonnenexponnierte, 45 Kilometer lange, maximal 1400 Meter hohe Strada alta über dem linken Livinental (Valle Leventina) bietet sich als eines der ersten Wanderziele im Frühjahr an. In der Regel lässt sich der Höhenweg bereits im April begehen. Doch Vorsicht: In feuchten Stellen an Schattenhängen kann es noch glitschig sein. Als der schönste Monat gilt der Mai, wenn der Bergfrühling voll ausbricht und im Tessin mediterrane Milde zu spüren ist. An hochgelegenen Dörfern und Weilern vorbei, bringt die Strada alta die Wandernden von Airolo nach Biasca. Dabei stapft man auf dem alten Säumerpfad, der die gefährlichen Schluchten im Talboden umging. Zum Wandern am angenehmsten, weil grösstenteils auf Naturpfaden und ohne grosse Höhenunterschiede, ist der mittlere Abschnitt von Osco nach Anzonico. Von Osco zieht der Pfad durch die wildromantische Sciresaschlucht, in der sich Tannen und Föhren mit der Kastanie mischen. Über Calpiogna geht es in das typische Leventiner Dorf Rossura mit der sehenswerten Kirche San Lorenzo. In Tengia teilt sich die Strada alta: der obere Weg steigt zu den aussichtsreichen Monti di Cò auf, während der untere Teil bequem durch Wiesen und Gehölz nach Calonico zieht. Erst kurz vor Anzonico vereinigen sich die beiden Routen wieder. Von der Felskanzel mit der Kirche von Calonico geht der Blick senkrecht hinunter in die unten liegende Talschaft mit dem brausenden Verkehr. Auf der Panoramaroute herrscht dagegen einträchtige Stille. Im nahen Kastanienwald lädt das hübsche Grotto «Pro Bell» zu einer Rast ein. Weitgehend schattig bleibt auch der Pfad bis Anzonico, das viele gut erhaltene Holzhäuser aufweist.
Naturlehrpfad Ritomsee Nr. 0462
Stne Piora • TI

Naturlehrpfad Ritomsee

Wenn Wandernde in Piotta aus dem Postauto steigen, dürfen sie sich auf die Fahrt mit einer der steilsten Standseilbahnen der Welt freuen; mit einer Neigung von bis zu 87,8 Prozent scheint sie senkrecht in die Höhe zu steigen. Beim Blick aus dem Fenster fallen rechterhand wuchtigen Druckleitungen auf, die Wasser aus dem Ritomsee ins SBB-eigene Elektrizitätswerk befördern. Die Naturlehrpfad-Wanderung startet der bei der Staumauer Diga Ritom, die liegt rund 25 Gehminuten von der Haltestelle Piora entfernt. An Ende der Staumauer können Bedürftige, sich erst einmal von einer Tasse Kaffe im Berggasthaus für die kommenden Eindrücke wecken lassen. Es lohnt sich, die wunderschöne karge Berglandschaft mit wachen Sinnen zu geniessen. Der Weg schlängelt in sanftem Auf und Ab unterhalb des Pinienwalds dem Seeufer entlang, bis er nach Fontanella hochklettert. Dort eröffnet sich der Blick ins felsig-karge Giübin-Gebiet. Weiter gehts über die Mottone-Erhebung geradeaus hinunter und bei der Musinascia-Brücke auf dem Natursträsschen zur Cadagno-Hütte, die von Juni bis Oktober bewartet ist. Die Steintische vor der Hütte laden zum Rasten ein. Dass der ökologische Lehrpfad nicht aus Zufall hier angelegt wurde, zeigt der Weiterweg. Nicht nur der beliebte Piora-Käse stammt von hier. In Zentrum für alpine Forschung wird das einzigartige Ökosystem des Cadagnosees untersucht. Das Phänomen heisst Meromix und bedeutet, dass die saisonale Durchmischung verschiedener Wasserschichten fehlt. Nach dem Schlenker um den Cadagnosee gelangt der Weg wieder an den Ritomsee und am Ufer den Alpe Ritom entlang zurück.
Lenzerheide Nr. 0312
Lenzerheide • GR

Lenzerheide

Beim Sportgeschäft Baselgia in Lenzerheide werden Schneeschuhleiter vermittelt und Schneeschuhe vermietet. Wer mag, kann die Schneeschuhe gleich anziehen und dem Bach Aura da Sanaspans entlang zum Startpunkt dieser Runde loswandern: der findet sich unten am Skihang. Von dort führt die Route parallel zum Skilift den Hang hoch. Den stillen Winterzauber geniessend, wandert man den Hang entlang Richtung Badagnis, dort führt die Route stets der Waldgrenze entlang zum einstigen Maiensäss Sporz. Kurz vor Sporz wendet der Schneeschuhtrail bereits, und es geht weiter Richtung Sporz Davains und dann ein wenig abwährt ins Val Sporz. Man wähnt sich fast in Kanada zwischen den verträumte Waldstücken und Lichtungen und geniesse die Eindrücke, bevor der (ab Winter 2009/10 markierte) Weg zum Ausgangspunkt zurückführt. Wer eine längere (nicht eingezeichnete) Variante vorzieht, tut dies am besten unter fachkundiger Leitung und nur bei ausgezeichneten Kartenlesefähigkeiten auf eigene Faust. Die Modellroute startet beim Skilift, führt direkt hoch nach Sporz, dann über Mandeschs und mit Orientierungssinn nach Porclas. Gerät man zu fest nach Westen steht man plötzlich über einem ausgeprägten Felsband. Spätestens dort mehr nördlich durch Waldpartien hinauf zum Wegweiser bei Punkt 1816 m gehen. Ab hier gibts zwei Varianten zur Alp Fops. Entweder dem Sommerweg folgend auf direktem Weg oder höher über den «Lawinenstein». Hier öffnet sich der Blick auf Parpaner-, Aroser- und Lenzerhorn, und kurz danach hat man die ganze Skiarena von Lenzerheide vor sich, wo der Hunger bei Donat Malär's Bündner Spezialitäten in der Alphütte am Pistenrand gestillt werden kann, bevor es abseits vom Skirummel nach Lenzerheide hinuntergeht.