Wandern im Sommer • Schweizer Wanderwege

1371 Einträge wurden gefunden
An sonnigen Hängen im Centovalli Nr. 2094
Palagnedra — Intragna • TI

An sonnigen Hängen im Centovalli

Ein schlecht gelöschtes Lagerfeuer verursachte 2022 oberhalb von Verdasio einen Waldbrand. Auf dieser Wanderung mitten durch das betroffene Gebiet staunt man, dass schon kurz nach dem Ereignis neues Leben entstanden ist. Von der Bahnstation Palagnedra leitet der Wanderweg hoch zur Via del Mercato, einem alten Saumweg, auf dem die Bauern früher ihre Waren nach Locarno transportierten, und folgt ihm bis Verdasio. Wo oberhalb des Dorfs früher Wald wuchs, stehen nun schwarze Baumgerippe am steilen Hang. Nach einem Jahr ist die Brandfläche nicht mehr ganz leblos. Zwischen den verbrannten Baumstrünken leuchtet erstes Grün von Farnen und Gräsern, und es zeigt sich, dass einige Bäume den Brand trotz verkohlter Rinde überlebt haben. Fast bis zur Alp Monte di Comino hoch säumen verkohlte Strünke den Wanderweg. Vor dem steilen und etwas ruppigen Abstieg lockt das einladende Restaurant Alla Capanna mit seiner schönen Aussichtsterrasse mit Seeblick zum Lago Maggiore zum Einkehren. Mit Steinen gepflästerte Serpentinen führen den Wald hinunter, und die Aufmerksamkeit verlagert sich von der Aussicht zu den Füssen. Unten im Flachen führt der Wanderweg auf einem Strässchen weiter Richtung Intragna. Schon von Weitem ist der Kirchturm dieses sehenswerten Städtchens zu sehen – er ist der höchste im ganzen Tessin.
Zur Loge über dem Unteren Grindelwaldgletscher Nr. 2089
Pfingstegg • BE

Zur Loge über dem Unteren Grindelwaldgletscher

Im Jahr 2005 löste sich unterhalb der Stieregghütte in Grindelwald eine Moräne. Ein grosser Teil der Alpterrasse rutschte auf den Unteren Grindelwaldgletscher ab, und das Berggasthaus, das nun unmittelbar an der Geländekante stand, musste aufgegeben werden. Weil die stützenden Eismassen weggeschmolzen sind und der Permafrost auftaut, verlieren die steilen Bergflanken ihren Halt, und ganze Geländepakete rutschen ab. Heute ist es kaum noch vorstellbar, dass dieses ausgehobelte Tal bis vor wenigen Jahrzehnten noch mit Gletschereis gefüllt war. Bei der Pfingstegg, wo die Wanderung startet, ist noch nichts von diesem Drama zu sehen. Mit jeder Wegbiegung wird der Blick zu den mächtigen Fiescherhörnern eindrücklicher. Etwa auf 1600 Metern folgt der Weg einer neuen Route, die nach den Ereignissen von 2005 angelegt wurde. Früher ging es mehr oder weniger flach weiter zur Stieregghütte, nun steigt der Pfad zum neu gebauten Berghaus Bäregg auf, das auf stabilem Felsuntergrund steht. Die einladende Sonnenterrasse ermöglicht einen Blick hinunter zum Hangabriss. Wer genau hinschaut, entdeckt noch Reste der Grundmauern der Stieregghütte an der Abrisskante. Das leckere Verpflegungsangebot der «Bäregg» und die Aussicht laden vor dem Abstieg zum Einkehren ein.
Auf den Spuren von «Lothar» im Val de Travers Nr. 2090
Noiraigue — La Presta Mines d'asphalte • NE

Auf den Spuren von «Lothar» im Val de Travers

Vor bald 25 Jahren richtete der Sturm Lothar in der ganzen Schweiz grosse Schäden an. Im Nordhang zwischen Noiraigue und dem Creux du Van hinterliess er eine Schneise. Der Sentier des Quatorze Contours führt in 14 Kehren durch diese Windwurffläche und wechselt mehrmals hin und her zwischen dem ursprünglichen Nadelwald und dem nachgewachsenen Laubmischwald. Oben vom Rand der Aussichtsfelsen ist deutlich sichtbar, dass auch auf der bewaldeten Nordwestseite im Felsenkessel des Creux du Van die früheren Schadensflächen wieder mit Bäumen bestanden sind. Vor allem Laubbäume wie Bergahorne und Buchen haben die Lücken gefüllt und sorgen dafür, dass der nachwachsende Wald widerstandsfähiger gegenüber Stürmen ist. Der Abstieg führt bei der Ferme du Soliat vorbei und streift weitere Windwurfflächen, in denen umgekippte Wurzelteller und lichtere Partien von den Ereignissen von 1999 zeugen. Kurzweilig wechseln sich Juraweiden und Waldabschnitte bis zum Wanderziel bei La Presta ab. Kurz vor der Bahnstation befinden sich die Asphaltminen, in denen während 300 Jahren Asphalt abgebaut wurde. Heute sind die stillgelegten Minen für Besucher zugänglich.
Schattige Gräben und sonnige Höhen im Appenzell Nr. 2091
Teufen AR — Hundwil, Dorf • AR

Schattige Gräben und sonnige Höhen im Appenzell

Tiefe Bachtobel prägen die Landschaft in Appenzell Ausserrhoden. Weil nach starken Niederschlägen immer wieder ganze Hänge abrutschen und dabei Wege, Treppen und Stege zerstört werden, ist der Wegunterhalt eine grosse Herausforderung. Ein Ort, wo das besonders gut sichtbar wird, ist das Tobel des Rotbachs bei Teufen. Kurz nach Teufen führt der Wanderweg ins lauschige Hörlibachtobel. Nach diesem ruhigen Waldabschnitt sind die nächsten paar Hundert Meter, die einer Umfahrungsstrasse entlangführen, ein grosser Gegensatz. Wenige Hundert Meter später wird es wieder ruhiger. Bevor der Wanderweg unter einer Stromleitung durchführt, gibt es die Möglichkeit, einen etwa vierzigminütigen Abstecher hinunter zum Grund des Rotbachtobels und zum eindrücklichen Höchfall zu machen. Der steile Pfad ist gut gesichert und ausgerüstet mit Stahltreppen. Nach dem Kapuzinerinnenkloster bei Wonnenstein und der Strafanstalt Gmünden geht es steil hinunter zum Rotbach, über eine Brücke und am bekannten Badeplatz Strom vorbei. Beim Aufstieg im Wald folgt die anspruchsvollste Stelle dieser Wanderung: eine fünf Meter hohe Leiter über ein Felsband. Der Weiterweg durch Stein mit der Schaukäserei und über den Höggwald nach Hundwil bietet schöne Aussicht und hübsche Häuser im Appenzeller Stil.
Abwechslungsreicher Höhenweg im Gantrischgebiet Nr. 2087
Gurnigel, Berghaus — Zollhaus FR • BE

Abwechslungsreicher Höhenweg im Gantrischgebiet

Diese Wanderung im Naturpark Gantrisch führt durch eine Sturmwindfläche, die der Orkan Lothar im Jahr 1999 hinterlassen hat. Der Wanderweg führt einem Gratrücken entlang mit Aussicht auf beide Seiten: übers Mittelland und Schwarzenburgerland zum Jura im Westen oder im Osten zur Gantrischkette und zu den Berner Viertausendern. Nach Schwarzenbühl leitet die Route am Südhang des Gäggers über den Gäggersteg. Dieser Holzsteg führt zum Teil mehrere Meter hoch an umgestürzten Bäumen und aufgestellten Wurzeltellern vorbei durch die Sturmwindfläche. Kurz nach dem verheerenden Sturm herrschte hier ein undurchdringliches Durcheinander von entwurzelten und abgebrochenen Fichten. Inzwischen wachsen wieder kleine Bäume zwischen dem Totholz, und die Sturmfläche ist voller Leben. Infotafeln informieren die Besucher, dass Totholz und «Unordnung» wichtig sind für die Artenvielfalt, denn sie bieten Lebensraum für Insekten, Vögel und Säugetiere. Der heranwachsende Wald besteht aus mehr Laubbäumen. Er ist vielfältiger als der ursprüngliche, einförmige Fichtenwald und wird deshalb zukünftigen Stürmen besser trotzen. Nach der Überschreitung der Pfyffe beginnt der Abstieg hinunter nach Zollhaus. Kurz vor diesem Ort liegt die Grenze zwischen den Kantonen Bern und Freiburg.
Unwetterschäden im Val S-Charl Nr. 2088
Scuol-Tarasp — S-charl • GR

Unwetterschäden im Val S-Charl

Diese Wanderung führt in eine Welt, die von den Naturgewalten des Wassers und der Geröllströme geprägt ist, die das Val S-charl durchziehen. Hier zeigen sich die Folgen von Unwettern mit starken Niederschlägen. Nach den letzten Häusern von Scuol und Vulpera taucht man in eine wilde Naturlandschaft. Im tief eingeschnittenen Bachbett kommt das Wasserrauschen besonders laut zur Geltung. Riesige Blöcke im Wasser, verkeilte Baumstämme und unterspülte Ufer zeugen von den enormen Wassermassen, die bei Unwetter hier durchtosen. Vom schmalen, stellenweise mit Ketten gesicherten Pfad aus erlebt man hautnah die Kraft des Wassers. Ein steiler Aufstieg führt vom Bachbett hoch zum Strässchen nach S-charl, das von eindrücklichen Schuttströmen gesäumt ist. Diese Geröllmassen werden von den brüchigen Dolomitgipfeln heruntergewaschen. Nach jedem starken Niederschlag muss die Strasse wieder freigebaggert werden. Bei Pradatsch verlässt der Wanderweg die Strasse und führt als kleiner Pfad durch eindrücklichen, moosreichen Bergwald. Der letzte Wegabschnitt auf der Schotterstrasse führt am Bergbau- und Bärenmuseum Schmelzra vorbei, das vom Blei- und Silberabbau im Tal zeugt und an den Braunbären Lumpaz erinnert, der 2005 die Gegend durchstreifte.
Durchs Waldbrandgebiet ob Leuk Nr. 2086
Torrentalp — Guttet, Abzw. Umfahrung • VS

Durchs Waldbrandgebiet ob Leuk

Im Jahr 2003 brannten oberhalb von Leuk über 300 Hektaren Wald. Ein Brandstifter hatte das Feuer absichtlich gelegt. Inzwischen sind 20 Jahre vergangen, und im Waldbrandgebiet ist neues, anderes Leben zurückgekehrt. Von der Bergstation Torrentalp führt die Wanderung als aussichtsreicher Höhenweg durch Lärchenwälder und an Alpweiden vorbei. Im Westen erhebt sich die imposante Felsarena von Leukerbad, im Süden reihen sich Drei- und Viertausender aneinander, und unten im Rhonetal breiten sich Häuser und Strassen in Spielzeuggrösse aus. Vom Waldbrand ist von hier aus noch nichts zu sehen. Nach einem kurzen Aufstieg ist beim Obere Guggerhubel der Rand des Waldbrandgebiets erreicht. Bis hier hinauf rasten damals die Flammen. Noch heute, 20 Jahre später, stehen viele verbrannte Bäume aufrecht wie Gerippe über den noch niedrigen, nachwachsenden Jungbäumen. Der Abstieg durch unversehrten Wald mit mächtigen Lärchen, Fichten und Waldföhren vermittelt einen Eindruck davon, wie es im Waldbrandgebiet früher ausgesehen hat. Weiter unten führt der Wanderweg nochmals durch den nachwachsenden Wald, den Zitterpappeln, Birken und Weiden im Herbst besonders farbenfroh schmücken.
Majestätischer Gipfel über der Belalp Nr. 2022
Belalp • VS

Majestätischer Gipfel über der Belalp

Natürlich geht es bergauf, und man muss sich anstrengen, um den Gipfel des Sparrhorn (Sparrhoru im Walliser Dialekt) zu besteigen. Das Sparrhorn gehört aber mit Sicherheit zu den am einfachsten erreichbaren Dreitausendern in der Schweiz. Von der Bergstation Belalp, die man mit der Luftseilbahn von Blatten aus erreicht, führt der leicht ansteigende Weg am schönen Lüsgersee vorbei, der eine kleine Ebene im Berghang bildet. Wir durchqueren saftige Alpweiden und erreichen das Tyndall-Denkmal (Gedenkstein für den irischen Physiker und Bergsteiger des 19. Jahrhunderts). Hier erfahren wir auf einer Panoramatafel die Namen all der Naturwunder zwischen Mont Blanc und Aletschgletscher, die wir in südlicher Richtung bewundern können. Leicht ansteigend geht es weiter nach Hohbiel, wo sich die Bergstation einer Sesselbahn befindet, die von Juli bis August an bestimmten Tagen in Betrieb ist. In diesem Gebiet trifft man unweigerlich auf einige der berühmten Schwarznasenschafe, ein Wahrzeichen des Oberwallis. Die letzte Stunde vor dem Gipfel ist der anspruchsvollste Teil der Wanderung. Es geht steil bergauf, aber der Weg ist auch in den steinigeren Passagen angenehm zu gehen. So erreicht man das 3020 Meter hohe Sparrhorn mit seiner einmaligen Rundsicht ohne zu klettern und geniesst den weiten Blick auf die Alpen im Süden und den Oberaletschgletscher im Norden. Oder vielmehr auf das, was davon noch übrig ist. Der Abstieg erfolgt zunächst auf dem gleichen Weg. Nach dem Tyndall-Denkmal biegen wir jedoch links ab und machen einen Abstecher zum historischen Hotel Belalp aus der Belle Epoque und zur schmucken Kapelle gegenüber. Nun sind es nur noch knapp zwei Kilometer bis zum Ziel.
Britanniahütte und Klein Allalin Nr. 2018
Saas-Fee Mast 4 — Plattjen • VS

Britanniahütte und Klein Allalin

Diese herausfordernde, technisch aber nicht sehr anspruchsvolle Wanderung bietet auch «Nicht-Alpinisten» die Möglichkeit, die Schätze des Hochgebirges zu geniessen. Eine traumhafte Bergtour am Fusse zahlreicher 4000er und Gletscher. Von Saas-Fee aus fahren wir zunächst mit der Seilbahn «Alpin Express» bis zur Mittelstation Morenia. Von dort aus führt die Wanderung auf einem breiten und später einem schmaleren Weg in Richtung Egginerjoch. Mit nur wenig körperlicher Anstrengung befinden wir uns nun bereits auf fast 3000 Metern Höhe. Auf der Nordseite zeigt sich das Mischabelmassiv mit dem Dom, dem Täschhorn und dem Feegletscher. Kurze Zeit später sind wir bereits bei der Hütte. Wer Lust hat, kann von hier den nahen Gipfel des Klein Allalin (3070 m ü. M.) besteigen. Er bietet ein fantastisches Panorama: Vorhin noch nicht sichtbare 4000er (Allalin, Rimpfischhorn, Strahlhorn) tauchen über dem Hohlaub- und Allalingletscher auf und in südlicher Richtung ziert das türkisfarbene Wasser des Mattmark-Stausees die Landschaft. Der einfachste und schnellste Abstieg führt auf demselben Weg zurück nach Morenia, um mit der Seilbahn hinunterzufahren. Schöner und interessanter aber ist der Weg nach Plattjen. Einige steile Passagen sind mit Seilen ausgestattet. Die Aussicht auf das Saastal und die Berge, die sich auf der gegenüberliegenden Seite erheben, ist den Umweg auf jeden Fall wert. Von Plattjen aus kann die Wanderung bis hinunter nach Saas-Fee mit einem letzten Abstieg durch einen Lärchenwald fortgesetzt werden. Wer auf diese letzte Anstrengung verzichten möchte, kann mit der Plattjenbahn direkt hinunter nach Saas-Fee fahren. Der Sommerbetrieb dieser Gondelbahn ist bis 2024 gesichert.
Blumenpracht und Rundsicht im Alpstein Nr. 2020
Brülisau, Kastenbahn — Wasserauen • AI

Blumenpracht und Rundsicht im Alpstein

Diese aussichtsreiche Wanderung führt abseits des Alpsteinrummels zu einem grossen und landschaftlich wunderbar gelegenen Alpbetrieb. Wer den Aufstieg abkürzen will, kann mit der Seilbahn Alp Sigel direkt zum Grat hochfahren, verpasst aber damit die spektakuläre Passage durch die Felsscharte bei der Zahme Gocht. Im Frühsommer kommt man in Genuss einer prächtigen Alpenflora. Startpunkt der Wanderung ist das Dorf Brülisau im Kanton Appenzell Innerrhoden. Das über 650 Jahre alte Pfarrdorf liegt am Fusse des Hohen Kastens im Alpstein. Von der Kastenbahn führt der Weg über sumpfiges Wiesengebiet den Wald zur Obere Leugangen. Dem Pfad in Richtung Zahme Gocht folgend wird der Weg schwieriger. Bei der Schlüsselstelle in der Felspassage, die mit Ketten gesichert ist, ist etwas Geschick gefragt. Oben am Grat hat man eine wunderbare Aussicht auf das Säntis-Massiv, die Chrüzberge und bis zum Bodensee. Ein schöner Picknickplatz lädt zum Verweilen und Aussicht-Geniessen ein. Es folgt ein Abstieg über die flachen Weiden zur Alp Sigel. Diese wird von fünf Bauernfamilien bewirtschaftet und ist in sechs Alprechte aufgeteilt. In der Hütte der Alp „Hasenplatten“ kann man einkehren und übernachten. Mit insgesamt 172 Kuhrechten ist es wahrscheinlich, dass man hier auch Bekanntschaft mit Kühen machen kann. Auf dem Grat geht es auf fast gleichbleibender Höhe weiter in Richtung Chüeboden. Nach einem Richtungswechsel über einen Sattel erreicht man die Obere Mans, wo man den Blick über das Tal des Seealpsees schweifen lassen kann. Der Weg entlang von vereinzelten Bäumen, Wiesen, Weiden und Wäldern leitet einem im abwechselnden Zickzack nach Wasserauen.
Aussichtsreich um die Walenstöcke Nr. 2021
Chrüzhütte — Brunnihütte • OW

Aussichtsreich um die Walenstöcke

Mit seinen wunderbaren Aussichten, faszinierenden Tiefblicken und der Möglichkeit, am Ende im Härzlisee auf dem Brunni ein erfrischendes Bad zu nehmen, bietet der Walenpfad eine Vielzahl von Höhepunkten. Von Oberrickenbach fahren zwei Luftseilbahnen zum geschichtsträchtigen Bannalpsee. Nach einer langen und kontroversen Diskussion zwischen Behörden, Experten und der Bevölkerung wurde der Stausee, auch bekannt als «Bannalpwerk», im Jahr 1937 fertiggestellt. Bis heute liefert er zuverlässig elektrische Energie. Der gut angelegte Weg führt über die Urnerstafel zur Alp Oberfeld und weiterhin mit herrlichen Aussichten zur Walegg, dem höchsten Punkt der Wanderung auf 1952 m. Majestätisch thront die Felsbastion der Walenstöcke hoch über den Wandernden. Etwa 300 Höhenmeter tiefer erscheint bereits die Walenalp in Sicht. Der Weg entlang des Ober Stoffelbergs führt schliesslich zum Kamm der Sädelegg, wo sich die Aussicht erneut verändert und einen Blick auf den eisbedeckten Titlis ermöglicht, sofern er nicht von Wolken verhüllt ist. Nach einer kurzen Querung erreicht man schliesslich das Ziel beim Brunni, wo man sich auf dem Kitzelpfad oder im Härzlisee erfrischen kann. Dort besteht die Möglichkeit, gemütlich eine Wurst zu grillen oder sich in der Brunnihütte SAC kulinarisch verwöhnen zu lassen. Mutige Wandernde können ein Klettersteig-Set mieten und ihr Können am Brunnistöckli oder am Zittergrat unter Beweis stellen. Nach einem ereignisreichen Tag bringen Sessel- und Luftseilbahnen die müden Wandernden zurück nach Engelberg.
Über die Alp Grüm auf den Berninapass Nr. 2024
Cavaglia — Ospizio Bernina • GR

Über die Alp Grüm auf den Berninapass

Ein See wie ein Liebesgruss und ein Gletscher zum Greifen nah: Diese Bergwanderung zwischen dem Puschlav und dem Oberengadin bietet Natur- und Bahnfans zahlreiche Höhepunkte. Ausgangspunkt ist der Bahnhof Cavaglia auf einer Hochebene bei Poschiavo. Vom Dorfzentrum geht es zunächst zum Wasserkraftwerk, von wo aus der steile Aufstieg zum Lagh da Palü beginnt. Die Wanderung folgt immer den Wegweisern der SchweizMobil-Route 33 «Via Albula/Bernina». Vorbei an schroffen Felskanten und begleitet vom Rauschen des Flusses erreicht man nach rund einer Stunde den Stausee. Dieser wird vom Schmelzwasser des Palügletschers gespeist, den man nun sehen kann. Die herzförmige Silhouette des Sees wird erst weiter oben deutlich. Was man aber schon jetzt sehen kann, sind die Züge der berühmten Berninalinie der Rhätischen Bahn, die sich hier entlang schlängeln. Bei der Station Alp Grüm windet sich die Strecke in einer hübschen Schleife. Der ideale Ort für eine Pause mit Blick auf den imposanten Gletscher, wo sich das Eis zu einem tosenden Wasserfall verflüssigt. Auf dem nächsten Abschnitt, dem Aufstieg zum Aussichtspunkt Sassal Mason, hat man sogar das Gefühl, der Gletscher sei zum Greifen nah. Und siehe da: Von dieser erhöhten Warte aus zeigt sich nun auch der Lagh da Palü als hellblau leuchtendes Herz. Der spektakuläre Ausblick erleichtert die nächsten Höhenmeter, die im Zickzack erklommen werden. Von der Plattform Sassal Mason mit ihren runden Steinhäusern reicht der Blick bis zum Lago di Poschiavo. Hier kann man durchatmen, der höchste Punkt der Wanderung ist erreicht. Der letzte Abschnitt führt durch die karge Alpenlandschaft leicht abwärts zum Lago Bianco und an dessen Ufer entlang zum Ospizio Bernina, der höchstgelegenen Station der Rhätischen Bahn.
Panoramawanderung über Locarno Nr. 2017
Cimetta — Mergoscia, Posta • TI

Panoramawanderung über Locarno

Bei der Anreise mit den Bergbahnen zur Wanderung kommt etwas Nostalgie auf. In der historischen Standseilbahn von Locarno zur Pilgerkirche Madonna del Sasso wird das Ticket noch beim Schaffner mit Bargeld bezahlt. Die zweite Etappe erfolgt mit einer modernen Gondelbahn nach Cardada. Von dort geht es mit der letzten offenen Sesselbahn der Schweiz zur Cimetta. Das ist Nostalgie pur. Der Start der Wanderung verzögert sich, da man die Aussicht auf den Lago Maggiore am liebsten für immer geniessen möchte. Das Ziel, die Cima della Trosa, scheint weit entfernt. Doch bald ist man im Rhythmus und der Blick öffnet sich nach links ins grüne Centovalli. Der Anstieg ist steil, aber abwechslungsreich, und die Höhenmeter fliegen dahin. Am Ende warten noch einige steile Passagen mit Steinblöcken. Der Rundumblick vom großen Gipfelkreuz belohnt die Wanderer für ihre Anstrengung. Der Abstieg führt in gemächlichen Schlaufen durch Farn und Gras und vorbei an Schaf- und Ziegenalpen. Einige verkaufen ihren Käse, und an den Brunnen und Flüssen kann man frisches Bergwasser abfüllen. Kurz vor Mergoscia informiert ein Schild über das Hangmoor und die Trockenrasen. Sie sind ein Relikt aus vergangenen Zeiten, als die Region hauptsächlich von der Landwirtschaft geprägt war und das Land terrassiert wurde. Heute pflegt der Verein Pro Mergoscia diese alte Kulturlandschaft. Das Dorf Mergoscia bezaubert mit viel Charme. Rustikale Holzhäuser mit gepflegten, bunten Gärten erfreuen Blumenliebhaber. Von der Kirche geniesst man eine schöne Aussicht auf den Stausee Lago di Vogorno und den dahinterliegenden Lago Maggiore, bevor der Bus die kurvige Strasse zurück nach Locarno fährt.
Herausfordernder Lägerngrat Nr. 2080
Dielsdorf — Baden • ZH

Herausfordernder Lägerngrat

Die Lägern ist der östlichste Hügelzug des Juras und ein gut zehn Kilometer langer Berg, über den ein äusserst lohnender Gratweg führt und der das Zürcher Unterland mit dem aargauischen Baden verbindet. Die Wanderung beginnt in Dielsdorf. Das Schlossstädtchen Regensberg gibt hier die Richtung vor. Man erreicht es über den Breistelweg entlang von Baumgärten und Rebbergen. Gegenüber der Kirche von Regensberg führt der Weg durch einen Torbogen hinunter zur Unterburg und zum Aufstieg zur Hochwacht, dem im Sommer beliebten Ausflugsziel. Hier beginnt der eigentliche Gratweg über die Lägern. Er verläuft meist auf der Südseite des Grats, an wenigen Stellen auch ausgesetzt. Man wandert zwischen wärmeliebenden Sträuchern und knorrigen, kleinwüchsigen Bäumen. Der Boden ist karg, das Wasser knapp. Auf der Nordseite hingegen ist die Vegetation üppig. Unterwegs kommt man an Alt Lägern vorbei, einer Burgruine, 67 Meter lang und 20 Meter breit, die bereits im 13. Jahrhundert geschleift wurde. Weiter geht es zum Aussichtspunkt Burghorn mit Bänklein und toller Aussicht auf den Alpenkranz. Auf einem kurzen Stück Weg geht es nun durch Buchenwald. Bei der Abzweigung Buessberg weist eine Tafel darauf hin, dass das anspruchsvollste Stück der Wanderung bevorsteht. Auf diesem Wegstück sind Trittsicherheit und Schwindelfreiheit gefragt, bei nassen bis feuchten Verhältnissen ist es nicht zu empfehlen. Die Wanderung endet in Baden, wo die Lägern endet, indem sie in den Untergrund abtaucht.
Auf einsamen Jurapfaden zur Bättlerchuchi Nr. 2084
Oberbalmberg, Kurhaus — Attiswil • SO

Auf einsamen Jurapfaden zur Bättlerchuchi

Teilt man die weltweite Fläche, auf der Ackerbau möglich ist, durch die Anzahl Menschen, stehen jedem von uns 2000 Quadratmeter Land zur Verfügung. Der Weltacker im bernischen Attiswil, einer von drei Weltäckern in der Schweiz, zeigt auf einem spannenden Rundgang, wie wir unseren Acker nutzen. Angebaut werden die 50 wichtigsten Kulturen – exakt im Massstab, wie sie weltweit vorkommen. Ein Besuch auf dem Weltacker bietet allerlei Erstaunliches. Zum Beispiel, dass wir die Hälfte unserer Ackerfläche nutzen, um Getreide herzustellen, oder dass wir nur gut 40 Prozent unserer Ernte selbst essen und aus dem Rest Tierfutter und Biotreibstoffe herstellen. Der Weltacker Attiswil ist zwischen Mitte Mai und Mitte September frei zugänglich und bietet einen gelungenen Abschluss der Jura-Höhenwanderung. Nach kurvenreicher Busfahrt auf den Ober- balmberg gehts auf breiten Wald- und Wiesenwegen zum Niederwiler Stierenberg. Die Fortsetzung über die Chambenflüe ist von anderem Schlag. Ein schmaler Pfad schlängelt sich gekonnt zwischen Bäumen und Felsen hindurch, Treppen und Ketten helfen über die schwierigen Passagen, ab und zu erhascht man einen beklemmenden Tiefblick Richtung Mittelland. Der Wandergenuss zieht sich so über Höch-Chrütz bis zur Bättler- chuchi fort, mit einer kurzen Breiter-Weg-Ver- schnaufpause übers Hofbergli. Der kleine Passübergang Bättlerchuchi bietet nochmals beste Aussicht aufs Mittelland und den Alpenkranz, dann heisst es absteigen auf lauschigen Wald- und Wiesenwegen bis kurz vor Attiswil. Bei der Wanderwegverzweigung oberhalb Schnarz weisen weisse Schilder den Weg zum Weltacker, wo man wiederum auf einen Wanderweg trifft zum Bahnhof Attiswil.
Gipfelabenteuer im Waadtländer Jura Nr. 2015
La Cure • VD

Gipfelabenteuer im Waadtländer Jura

Die Rundwanderung startet in La Cure an der französisch-schweizerischen Grenze und führt durch eine charakteristische Landschaft des Waadtländer Jura. Mit einem moderaten, gleichmässigen Anstieg über sechs Kilometer beginnt der Weg und führt in Richtung Osten. Der Pfad durch das Gras muss teilweise etwas erraten werden, aber die vor einem liegende Stallung Les Coppettes dient als verlässlicher Kompass. Die Weiden und Wälder reihen sich zu einer bemerkenswerten Kulisse und die langgezogenen Steinmauern verleihen der Landschaft ein Zebramuster. Mehr und mehr kalkhaltige Steine zieren den Boden und es ist Vorsicht geboten, um nicht zu stolpern. Kurz nach einem Wasserloch, umgeben von wunderschönen runden Steinmauern, biegt der Weg nach links ab. Ein schmaler Pfad, auf dem Vorsicht angebracht ist, verläuft am Hang entlang um den Creux du Croue. Diese in der Mitte sumpfige Senke, auf die man von oben herabblickt, markiert den Beginn des Aufstiegs zum Noirmont. Vor dem Anstieg biegt man rechts in den Wald auf den Weg ab, der am Grat entlangführt. Der Blick auf die bewaldeten Berge rundherum reicht immer weiter. Zunächst erreicht man Le Noirmont-des-Français (1547 m ü. M.), dann taucht nach einer hügeligen Passage sein Schweizer Pendant auf (20 m höher). Der Ausblick dort oben reicht über den Genfersee und die üppigen Wälder Frankreichs und der Schweiz. Der Abstieg erfolgt über die Skipiste ab der Bergstation des Skilifts, der in Les Rousses (F) startet. Nach dieser für die Knie etwas anstrengenden Passage zweigt der Weg nach Süden ab auf den Pfad, der bereits zu Beginn der Wanderung beschritten wurde. Nun geht es mit einem leichten Gefälle zurück nach La Cure, von wo aus der Zug nach Nyon fährt.
Durchs grüne Appenzellerland Nr. 2016
Urnäsch — Bächli, Dorf • AR

Durchs grüne Appenzellerland

Auf dieser abwechslungs- und aussichtsreichen Wanderung erlebt man die Vielfalt der Appenzeller Voralpenlandschaft. Obschon der Gipfel der Hochalp ein beliebtes Ziel ist, führt die Route abseits des grossen Rummels im Alpstein. Die Wanderung startet im beschaulichen Urnäsch, wo in den Dorfläden Picknick eingekauft und in den gemütlichen Restaurants noch ein Kaffee zur Stärkung getrunken werden kann. Wer sich fürs Appenzeller Brauchtum interessiert, dem sei das Ortsmuseum empfohlen. Vom Dorfplatz her führt der Wanderweg durchs Dorf hinab zum Fluss, dann durchs Quartier hinauf ins offene Gelände. Stetig wandert man nun auf dem „Appenzeller Alpenweg“ bergauf, über Weiden, entlang schmaler Alpstrassen vorbei an alten Häusern und durch lichte Wälder. Wilde, moorige Hänge begegnen einem in der Wildruhezone Appenzeller Hinterland. Der Weg führt dem Waldrand entlang: Steil fällt links des Weges ein Tobel ab, es riecht nach Harz und Tannennadeln, der Bach rauscht und die Vögel zwitschern. Steil geht es auch am Schluss im Zickzack hinauf auf die Hochalp auf 1530 Metern über Meer. Die Mühe lohnt sich: Die Aussicht auf den Säntis, die Churfirsten und in die Glarner Alpen ist spektakulär, die Berge zum Greifen nah. Und auch die Rast im Berggasthaus Hochalp ist lohnend, die grosszügige Sonnenterasse lädt zum Verweilen ein. Weiter geht es über den Kamm dem Feldweg entlang mit Blick ins ruhige und beschauliche Neckertal. Der Weg biegt dann rechts ab und führt über weitläufige Weiden und durch üppige Wiesenhänge stetig bergab. Er zweigt vor Älpli ab und führt über den Chapf weiter bis Bächli, dem Ziel der Wanderung.
Blick ins Kiental und darüber hinaus Nr. 2081
Ramslauenen • BE

Blick ins Kiental und darüber hinaus

Auf der einen Seite Niesen und Thunersee, auf der anderen die Berner Alpen: Das Panorama auf dieser Rundwanderung lässt nichts zu wünschen übrig. Je nach Vorliebe kann sie als Eintageswanderung oder als gemütliche Zweitagestour mit Übernachtung in der Grathütte gemacht werden. Nur eines muss man sein: schwindelfrei. Mit der Seilbahn erreicht man Ramslauenen, wo der steile Aufstieg beginnt. Im Zickzack gewinnt der Weg an Höhe. Ab Rüederigs wandert man entlang des ersten Grats, doch der Weg ist stets etwas vom Abgrund entfernt. Nach zwei Stunden steht schliesslich der Eintrag ins Gipfelbuch an. Vom Gehrihore aus überblickt man auch den Rüederigsgrat: Während er gegen Westen abschüssig und felsig ist, verläuft der Wanderweg über die östliche, weniger steile Flanke, die mit Gras bewachsen ist. Nun steht die erste Schlüsselstelle bevor: Am besten nimmt man sich Zeit, um die kurze, mit Seilen gesicherte, weil abschüssige Passage und eine Leiter zu meistern. Danach wandert man einfach bis zur Grathütte. Die kleine Alphütte ist gemütlich eingerichtet, nur an den Wochenenden bewartet und bietet auf Voranmeldung zehn Schlafplätze. Der zweite Teil führt nun über den Giesigrat, die Schlüsselstelle kommt am Anfang. Ein Seil hilft, den kurzen, ausgesetzten Weg über der Westflanke zu meistern. Der restliche Weg ist vergleichbar mit jenem vom Rüederigsgrat. Bei Punkt 2306 unterhalb des Sattelhore ist der Grat definitiv zu Ende, es folgt der lange, aber landschaftlich schöne Abstieg dem Bachligraben entlang zurück nach Ramslauenen.
Durch das Val da Pila auf die Alp Grüm Nr. 2082
Cavaglia — Alp Grüm • GR

Durch das Val da Pila auf die Alp Grüm

Auf dieser Wanderung im Puschlav sieht man zwei besonders schönen Bergseen: den versteckten Lagh da l’Ombra und den herzförmigen Lagh da Palü. Im kleinen Dorf Cavaglia beginnt die Wanderung. Dessen Bahnhof ist aber auch kulinarisches Ziel: Das Restaurant serviert währschafte Gerichte wie Capunet oder Ossobuco. Und ein weiterer Tipp: Wenige Minuten entfernt befindet sich der Gletschergarten, der Giardino dei Ghiacciai. Dort lassen sich metertiefe Löcher bewundern, die vor langer Zeit von Gletscherwasser und Schutt in die Felsen gemahlen worden sind – ein Naturphänomen. Vom Dorfkern wandert man durch eine schmale Gasse in Richtung Lagh da l’Ombra. Entlang des Bachs Acqua da Pila geht es eine gute Stunde aufwärts – durch das schmale Val da Pila und unter dem imposanten Viadukt der Rhätischen Bahn hindurch. Bei der Abzweigung im Lärchenwald zum Lagh da l’Ombra lohnt sich ein Abstecher: nicht nur wegen der Schönheit des Bergsees, sondern auch aufgrund der Gämsen, die sich in den Felsen tummeln. Deshalb Feldstecher nicht vergessen. Auf dem gleichen Weg geht es wieder zurück zur Abzweigung und weiter bergaufwärts. Oben beim breiten, ebenen Weg angekommen, hat man den höchsten Punkt erreicht. Hier schlägt man links in Richtung Alp Grüm ein. Bereits nach wenigen Minuten rückt das Hotel Casa Alpina Belvedere in Blickweite. Der Name verspricht nicht zu viel: Die Aussicht von der Terrasse auf den Vadret da Palü, der den darunter liegenden Lagh da Palü speist, ist spektakulär. Das zu einem Wasserfall zerrinnende Eis erinnert an eine Sanduhr. Doch eigentlich möchte man die Zeit hier oben am liebsten vergessen. Wäre da nicht der Zug, der am Bahnhof Alp Grüm für die Rückfahrt bereitsteht.
Zur Pilgerkirche oberhalb Savognin Nr. 2083
Obermutten, Dorf — Salouf, vischnanca • GR

Zur Pilgerkirche oberhalb Savognin

In den Bergen hoch oberhalb von Savognin begegneten 1580 zwei Jugendliche einer Frauengestalt, die sie aufforderte, die Bevölkerung zu Busse und Frömmigkeit aufzurufen. Weil man davon ausging, dass es sich um eine Marien- erscheinung gehandelt hatte, errichtete man dort eine kleine Kapelle. Trotz der abgeschiedenen, klimatisch herausfordernden Lage auf 2428 Metern Höhe zog sie immer mehr Pilgernde an, sodass man sie sukzessive zu einer stattlichen Kirche mit angegliedertem Pilgerhaus ausbaute. In den Nachtlagern über dem Kirchenraum finden bis zu 150 Personen einen Schlafplatz, in der anliegenden Pilgerstube können sie sich stärken. Mit diesem Angebot gilt Ziteil als höchstes Pilgerhospiz Europas und als höchstes Wallfahrtsziel der Schweiz – noch höher liegen nur noch die Kapellen auf dem Mont Thabor in Frankreich und auf dem Rocciamelone in Italien. Heute zelebriert ein Priester jeden Sonntag von Ende Juni bis Ende September die Messe auf Ziteil. Um sie zu besuchen, muss man früh aufstehen – oder gleich vor Ort übernachten –, beginnt die Messe doch um acht Uhr morgens. Der kürzeste Weg führt vom Alpweiler Munter auf einem Kiessträsschen in anderthalb Stunden zur Wallfahrtskirche. Wesentlich reizvoller ist die Bergwanderung von Obermutten über die Mutt- neralp, die Alp da Stierva und die mit einem Gipfelkreuz gekennzeichnete Anhöhe auf dem breiten Höhenrücken Feil. Diese ist zwar namenlos, bietet jedoch ein sagenhaftes Panorama. Nach einer kurzen Höhenwanderung erreicht man die Wallfahrtskirche. Hier können Wandernde einkehren. So steigt man über Alpweiden und durch Bergwald via Cruschetta nach Salouf ab.
Zeitreise am Simplon Nr. 2085
Schallberg — Simplon Hospiz • VS

Zeitreise am Simplon

Der Weg über den Simplonpass ist die kürzeste Verbindung zwischen Paris und Mailand. Schon im frühen Mittelalter wagten Säumer mit ihren Lasttieren die beschwerliche Reise. Später schwang sich dann der Briger Kaspar Stockalper zum «König des Simplons» auf, liess den Weg aufwendig ausbauen und beherrschte bald den alpenquerenden Handel. Heute führt der Stockalperweg auf den Spuren der alten Säumer als Mehrtageswanderung von Brig bis nach Gondo. Abkürzen konnten die Säumer damals noch nicht. Mühsam kämpften sie sich von Brig auf den 1300 Meter höher gelegenen Pass. Wandernde können heute hingegen die ersten Kilometer auch per Postauto zurücklegen und bei der Haltestelle «Schallberg» aussteigen – es bleibt immer noch eine sportliche Tour bis zur Passhöhe. Zunächst geht es von der Passstrasse hinunter nach Grund, wo sich der Ganterbach, die Taferna und der Nessulbach zur Saltina vereinen. Weiter führt der Weg dann immer der wilden Taferna entlang aufwärts bis zur ehemaligen Taverne, wo die Wirtin den Säumern ihren Wein einst mit Wasser verdünnt haben soll. Das Gasthaus steht noch, Wein gibt es allerdings keinen mehr – und auch kein Wasser. Dafür hat es einen gemütlichen Picknickplatz. Anschliessend geht es nochmals steil hinauf zur Passhöhe. Kurz vor dem Pass empfiehlt sich ein Abstecher an den Hopschusee. Der Wanderweg ist nur mit «Rundweg Simplon-Bergalpe» angeschrieben und führt durch die wunderschöne Passlandschaft. Das Ziel der Wanderung wird durch den riesigen Steinadler markiert, den Soldaten während des Zweiten Weltkriegs als Symbol der Wachsamkeit auf der Passhöhe errichtet haben.
Zweitägige Alpinwanderung zum Wissmeilen Nr. 2079
Weissenberge — Maschgenkamm • GL

Zweitägige Alpinwanderung zum Wissmeilen

Eine zweitägige Tour, oft auf ausgesetzten Graten: Diese Alpinwanderung eignet sich nur für geübte Berggängerinnen und Berggänger bei stabilen Wetterverhältnissen. Dafür belohnt sie mit Weitsichten und verschiedenen Gesteinswelten. Ab Matt schweben die Gäste mit der Seilbahn nach Weissenberge. Nach zwei Stunden wandern kommt die Alp Fitteren in Sicht, wo eine Kaffeepause guttut. Danach weitet sich die Sicht. Vom Gulderstock überblickt man erstmals Gulder- und Gipsgrat. Der Spitzmeilen mit seinem kugeligen Gipfel scheint noch in weiter Ferne. Nun ist beim Abstieg durchs Geröllfeld Konzentration gefragt. Auch in den folgenden Stunden wechseln sich einfach begehbare Abschnitte mit herausfordernden Stellen ab – Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind auf dieser Tour ein absolutes Muss. Die Farbe des Untergrunds verändert sich ständig: Schimmerte die Geröllhalde noch gelblich-braun, folgt nun dunkelgraues Gestein, später rotes. Auf dem Gipsgrat leuchtet der Boden weiss. Nach dem Wissmeilenpass wechselt die Markierung auf weiss-rot-weiss, bald kommt die Spitzmeilenhütte in Sicht. Die letzte Stunde ist noch einmal besonders schön: Mehrere Wasserläufe schlängeln sich durch rotes Verrucano-Gestein ins Madseeli. Auch der zweite Tag besteht zu einem grossen Teil aus Graten: Sobald der Hoch Camatsch bestiegen ist, geht es bei grossartigem Panorama hoch und runter über Mütschüelergulmen und Leist zum Maschgenkamm. Nach dreieinhalb Stunden schweben die Wandernden wiederum mit der Seilbahn hinunter nach Unterterzen am Walensee.
Einfache Gratroute über dem Val Colla Nr. 2078
Bogno, Paese — Roveredo TI, Paese • TI

Einfache Gratroute über dem Val Colla

Hoch oben sein und die Welt zu Füssen haben. Der Kamm rund um das Tessiner Val Colla ist prädestiniert für eine anspruchsvolle Eintagestour. Wer sich mehr Zeit nehmen will, übernachtet in einer von mehreren Hütten unterwegs. Von Bogno, dem hintersten Dorf im Val Colla, folgt man von der Bushaltestelle «Cappella di Bogno» ein Stück der Hauptstrasse bergab und biegt dann links in den Wanderweg Richtung Passo di San Lucio bergwärts. Der grösste Teil führt steil hinauf durch dichten Wald, der bei Hitze angenehme Kühle spendet. Zuletzt geht es über die Weiden der Alpe Cottino zum Passo di San Lucio mit seinen zwei Hütten. Dort folgt man nordwestlich dem breiten Wiesenkamm hinauf. Man passiert das geschlossene Rifugio Gazzirola und nach einem Steilstück das Gipfelkreuz des Vorgipfels. Relativ flach geht es dann weiter zum Hauptgipfel des Gazzirola. Der Blick nach Nordosten auf lombardischer Seite verrät, dass man dem Kamm endlos folgen könnte. Der benachbarte Camoghè im Norden bildet mit dem Gazzirola das Dach des Südtessins. Im Nordwesten liegt die Magadino-Ebene mit dem Lago Maggiore zu Füssen, im Süden das Luganese. Mit diesem Panorama steigt man die breite und steile Gazzirola-Grasflanke südwestlich ab zum Passo di Pozzaiolo. Dann folgt Genusswandern durch «Balkonien», es geht im leichten Auf und Ab zum Monte Bar. An dessen Südflanke etwas tiefer kann man im Rifugio Monte Bar pausieren. Ansonsten bleibt man auf der Höhe und überschreitet den Caval Drossa. Der Abstieg führt über den Grasrücken zum Kreuz des Motto della Croce, dann etwas unterhalb bei der Weggabelung bei Borís rechts und schliesslich durch Birken- und Farnwald nach Roveredo.
Auf den Piz Beverin Nr. 2077
Wergenstein, Tguma — Wergenstein, Dumagns • GR

Auf den Piz Beverin

Der Piz Beverin ist der Hausberg von Thusis. Bei vielen Thusnerinnen und Thusner steht die Besteigung einmal im Jahr fest auf dem Pro-gramm. Zu Recht. Der Gipfel bietet ein Panorama, das seinesgleichen sucht. Die 360-Grad-Rundumsicht reicht von den Tschingelhörnern mit der markanten Glarner Hauptüberschiebung, über den Tödi zum Dammastock und weiter zum Pizzo Tambo und im Süden steht stolz, mäjestisch die Bernina mit dem sich elegant zum Gipfel aus-schwindenden Biancograt. Wer könnte diesem Berg da noch widerstehen? Umso mehr als ein Bus Alpin den auf der Südseite einfacheren Aufstieg ab Wergenstein zur Alp Nurdagn um zwei Stunden verkürzt. Von der Endstation des Bus Alpin Beverin auf der Alp Nurdagn bei Tguma geht es ein Stück über holperigen Pfad über die Alp da Tumpriv zur Abzweigung bei Pt. 2113. Hier beginnt der Auf-stieg zum Piz Beverin. Er führt über die Alp Nursin und später über Geröll zur Farcletta digl Bavregn, auch Lügga genannt, je nachdem, welchem Sprachkreis Graubündens man sich grad zugehörig fühlt. Von hier erreicht man rechterhand den steilen und über zum Teil loses Gestein führenden Gipfelaufstieg. Für den Abstieg bietet sich die Variante über den Beverin Pintg an. Es ist der Felssporn, der dem Beverin wie eine Felsschuppe vorgelagert ist. Man steigt über eine Leiter bei Pt. 2770 zu seinem höchsten Punkt auf. Über eine Grashalde geht’s nun bergabwärts hinunter zur Alp Nursin, wo man wieder auf den Aufstiegsweg trifft. Ab Pt. 2113 jedoch folgt man dem Weg auf der rechten Talseite des Val da Larisch geradeaus bis zum Weiler Dumagns, einer Zwischenstation des Bus alpin Beverin.