Die Wanderung mit Start und Ziel in Jaun ist äusserst abwechslungsreich und insbesondere für Naturliebhaber hochinteressant. Im Zentrum stehen die im Zuge der Alpenbildung entstandenen, bis zu fast 300 Meter senkrecht in die Höhe ragenden Kalksteinwände der Gastlosen, einer majestätischen, als Landschaft und Geotop von nationaler Bedeutung eingestuften Bergkette. Zunächst geht es mit dem Sessellift von Jaun hoch aufs Mauzes Bergle. Der Weg zum ersten Etappenziel, dem Chalet du Soldat, führt durch den geheimnisvollen Stillwasserwald, vorbei an mächtigen Arven, die auf grossen Felsbrocken am Fuss der Steilwände thronen. Vom Pfad aus sieht man das Grossmutterloch, eine Öffnung in der Wand der Pfadflue. Der Legende nach soll hier der Teufel im Zorn seine Grossmutter gegen die Felsen geschmettert haben. Tatsächlich dürfte das Naturphänomen nach Ansicht von Geologen auf Erosion zurückzuführen sein, ausgelöst durch Spalten im Gestein. Nach dem Chalet du Soldat mit seiner schönen Südterrasse folgt ein technisch etwas anspruchsvolleres Stück bis zum Wolfs Ort (1915 m), dem höchsten Punkt der Wanderung. Ab hier verläuft die Route der Südflanke der Gastlosen entlang, vorbei an Trockenweiden und einigen Geröllfeldern. Die Gegend ist ein wahres Paradies für Kletterer, die sich auf den von abrinnendem Wasser geformten und von der Sonne beschienenen Kalksteinplatten geschickt nach oben arbeiten. Am Nordende der Bergkette lädt das Bergbeizli Chalet Grat zu einer Rast ein, bevor ein abschüssiger Pfad in eine Schleife durch den kühlen Mattenwald führt. Bald danach ist man zurück beim Mauzes Bergle, von wo es wahlweise per Sessellift, mit dem Trottinett oder zu Fuss wieder hinunter nach Jaun geht.