Prix Rando

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Prix Rando

Der Wanderweg-Award: Auszeichnung für herausragende Wanderwegprojekte

Man könnte es auch die Oscars der Wanderwege nennen: Der Prix Rando zeichnet eine aussergewöhnliche Performance im Hinblick auf die Wanderweg-Infrastruktur aus. Dabei fällt der Scheinwerfer auf Wanderwegprojekte, die eine besonders hohe Qualität aufweisen.

Gipfelstürmer in Punkto Qualität

Die ausgezeichneten Projekte stehen punkto Qualität, Sorgfalt und Nachhaltigkeit ganz oben. Dabei können auch kleine Projekte gross rauskommen: Der Prix Rando berücksichtigt qualitätswirksame Massnahmen, die sowohl unter «klein, aber fein» laufen, als auch Grossprojekte mit breiter Ausstrahlung. 

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  • Preisverleihung

    Seit 2008 verleihen die Schweizer Wanderwege alle zwei Jahre den Prix Rando – mit Unterstützung durch das Bundesamt für Strassen (ASTRA). Der Prix Rando ist mit 20 000 Franken dotiert und geht jeweils an ein Projekt. Der Prix Rando Sonderpreis ist mit 15 000 Franken dotiert und wird an ein oder mehrere Projekte vergeben. Die nächste Prämierung findet im Herbst 2024 statt. 

  • Kriterien

    Der Prix Rando zeichnet kürzlich erstellte Wanderwegprojekte aus, welche eines oder mehrere der Qualitätsziele der Schweizer Wanderwege auf herausragende Weise erfüllen:

    • Abwechslungsreiche Linienführung
    • Anschluss an den öffentlichen Verkehr
    • Naturnahe Wegoberflächen
    • Baulich mängelfreier Zustand
    • Signalisation gemäss Vorgaben
    • Abstimmung mit raumwirksamen Tätigkeiten und Interessen der Grundeigentümer

    Der Prix Rando Sonderpreis zeichnet ein besonderes Engagement für folgende Bereiche aus:

    • Förderung hartbelagsfreier Wanderwege; Erfolge im Bereich der Ersatzpflicht von Wanderwegen; Einsatz für die Reduzierung des Hartbelagsanteils auf Wanderwegen
    • Wanderwege an Fliessgewässern und Seeufern
    • Wanderwege für die Naherholung
    • die Entflechtung vom motorisierten Verkehr oder dem übrigen Langsamverkehr, z.B. Velo, MTB
    • die Koordination mit den raumwirksamen Tätigkeiten der Gemeinden, Kantone und des Bundes, z.B. die Entwicklung der Siedlungsgebiete, das National- und Kantonsstrassennetzes oder Schutzgebiete
    • Den Erhalt historischer Wegsubstanz (IVS) auf Wanderwegen
    • Planungen oder neue Ansätze zu aktuellen Herausforderungen mit zu erwartenden Ergebnissen, z.B. im Zusammenhang mit Mutterkuhhaltung, Herdenschutz, Koexistenz mit Velo oder MTB, Klimawandel, Naturgefahren, Trends im Tourismus
  • Projektauswahl

    Alle Gesuche und Bewerbungen an die Wanderweg-Fördermöglichkeiten (Post-Förderpreis, Mobiliar Fonds Brücken & Stege und Wanderweg-Fonds) können sich für eine Auszeichnung mit dem Prix Rando qualifizieren. Neben der Erfüllung der dort geltenden Bedingungen und Kriterien, muss das Wanderwegprojekt im Zeitraum von Anfang 2021 bis Sommer 2024 realisiert werden. 

    Möchten Sie uns ein Projekt vorstellen, auch wenn es keine Wanderwegförderung benötigt? Kontaktieren Sie uns unter prixrando@schweizer-wanderwege.ch. 

  • Jury

    Die Technische Kommission der Schweizer Wanderwege trifft aus allen Projekten aus der Wanderwegförderung eine Auswahl zuhanden der Jury. Diese setzt sich aus sechs stimmberechtigten Mitgliedern mit ausgewiesener Erfahrung im Bereich Wanderwege zusammen. Sie entscheidet auf Grundlage der definierten Kriterien gemäss Reglement gemeinsam über die Vergabe der Preise.

    Die Jurymitglieder:

    • Damian Tomaschett, Jurypräsident, Vorstandsmitglied Schweizer Wanderwege
    • Anita SchnyderFachspezialistin Fussverkehr und Wandern, Bundesamt für Strassen ASTRA
    • Nicolas Hofer, Co-Leiter Fachstelle Langsamverkehr Kanton Bern
    • François Niggli, Technischer Leiter Genève Rando
    • Philipp Niederberger, Direktion Schweizer Tourismus-Verband
    • Thomas Bucheli, Redaktionsleiter SRF Meteo
    • Peter Jossen, Ehrenpräsident der Schweizer Wanderwege

Kontakt

Leandro Oetiker

Leandro Oetiker

  • Beratung Kantone: FR, GE, VD, NE, LU
  • Wanderweg-Fonds, Mobiliar Fonds Brücken und Stege, Prix Rando, Post-Förderpreis
  • Fachtagung und -exkursion
  • Kurs Bau und Unterhalt FR
+41 31 370 10 32

Gewinnerprojekte 2024

Am 19. September 2024 wurde im Rahmen des 2. Schweizer Wandergipfels der Prix Rando verliehen. Mit dem Award wird die Umsetzung aussergewöhnlicher Wanderwegprojekte gewürdigt. Den mit 20 000 Franken dotierten Hauptpreis gewann die Gemeinde Schattenhalb BE für die Wanderwegverlegung auf der Alp Grindel. Je ein Sonderpreis ging zudem an die Association du Sentier du Lac de la Gruyère und an den Verein Luzerner Wanderwege.


Hauptpreis: Tradition trifft Innovation auf der Alp Grindel BE

In den 1970er-Jahren wurden die bestehenden Wanderwege auf der Alp Grindel auf die damals neu gebauten Forststrassen verlegt, um den Aufwand für künftige Unterhaltsarbeiten tief zu halten. Fortan folgten die Gäste und die Einheimischen des Rychenbachtals einem eintönigen Wegverlauf und wanderten teilweise auf wenig attraktiven Teer- und Schotterstrassen.

Eine Notwendigkeit, diese Situation zu ändern, bestand nicht, umso mehr aber das Bedürfnis, den Wandergenuss im beliebten Ausflugsgebiet im Haslital zu erhöhen. Und so startete die Gemeinde Schattenhalb 2016 eine Qualitätsoffensive. Der dadurch neu geschaffene Rundweg von und nach Gschwantenmad verläuft auf historischen Pfaden, die ursprünglich von Alpleuten gebaut und genutzt wurden, um Vieh und Waren zu transportieren.

Dank des Projekts wurden insgesamt fast fünf Kilometer Wanderwege, darunter 1,7 Kilometer asphaltierte Strecken, von Strassen auf Wege mit natürlichem Untergrund verlegt. Die bestehenden Infrastrukturen wurden mit einer neuen Brücke sowie neuen Weidedurchgängen und Treppenstufen ergänzt. Dank des ehrenamtlichen Einsatzes der örtlichen Bevölkerung und der Verwendung lokaler Materialen konnten die Arbeiten rasch und unkompliziert umgesetzt werden.

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Gewinner Prix Rando 2024

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«Während der Rückverlegung auf die alten Alpwege kamen gut erhaltene Steinbodenplatten und Trockensteinmauern zum Vorschein, die wir mit wenig Aufwand freiräumen und danach erneut nutzen konnten.»

Peter Huber, Projektleiter
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Sonderpreis: Wegverlegung in Pont-la-Ville FR

Am nördlichen Ende des Greyerzersees liefen die Wandernden in der Vergangenheit auf einem Abschnitt von rund 500 Metern entlang der stark befahrenen Kantonsstrasse. Weder ein Trottoir noch eine Abtrennung zur kurvigen Fahrbahn existierten. Zusätzlich musste ein nicht beleuchteter Tunnel passiert werden.

Um die Gefahrenstelle zu eliminieren, beschloss die Association du Sentier du Lac de la Gruyère 2022, den Verlauf des Wanderwegs zu ändern.Und so wandert man in der Freiburger Gemeinde Pont-la-Ville seit der Wegverlegung nicht nur auf gemütlichen Naturpfaden, sondern auch über eine 110 Meter lange Hängebrücke, die sowohl Nervenkitzel als auch eine eindrückliche Aussicht bietet. Durch die Veränderung der Wegführung wurde nicht nur eine bestehende Konfliktstelle beseitigt und der Hartbelag auf dem Wanderwegnetz reduziert, sondern auch eine spannende Route entlang des Seeufers geschaffen, die das Wandererlebnis deutlich bereichert.

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«Wir wollten nicht nur die Sicherheit der Wandernden erhöhen, sondern gleichzeitig die Chance nutzen, ihnen ein spektakuläres Erlebnis zu bieten.»

Dominique Macheret, Vereinspräsident Association du Sentier du Lac de la Gruyère

Sonderpreis: Konfliktarme Wanderwege im Kanton Luzern

Der Verein Luzerner Wanderwege hat 2019 ein Projekt lanciert, um potenzielle Konflikt- und Gefahrenstellen für Wandernde auf dem kantonalen Wanderwegnetz zu identifizieren und zu beheben. Die Analyse fokussierte sich auf neuralgische Punkte, an denen Spannungen zwischen Wandernden und Mountainbike-Fahrenden entstehen können, und auf Orte, an denen die Sicherheit der Wandernden durch den motorisierten Verkehr gefährdet wird.

In einer weiteren Phase wurde ein konkreter Massnahmenplan zur Entschärfung der kritischen Zonen erstellt. Dieser wird nun nach und nach in die Tat umgesetzt. Die Prix-Rando-Jury begründet die Vergabe des Sonderpreises an die Luzerner Wanderwege mit der systematischen Vorgehensweise, die nachhaltige Lösungen für drängende Fragestellungen hervorgebracht hat.

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«Das proaktive Handeln und die vermittelnde Funktion der Luzerner Wanderwege kann auch anderen Kantonen als Vorbild dienen. Denn eine funktionierende Koexistenz verschiedener Nutzergruppen ist nicht nur für den Kanton Luzern zentral.»

Anita Schnyder, Jurymitglied und ASTRA-Fachexpertin
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    Mögliche Konfliktstelle zwischen verschiedenen Mobilitätsgruppen (Symbolbild) © Luzerner Wanderwege

    Projektgalerie

    Applaus und Bühne frei für die Siegerprojekte des Prix Rando.

    Gewinner 2024
    • Hauptpreis: neuer Rundweg auf historischen Pfaden im Haslital BE

      In den 1970er-Jahren wurden die Wanderwege auf der Alp Grindel auf neue Forststrassen verlegt, um den Aufwand für Unterhaltsarbeiten zu minimieren. Dies führte zu eintönigen Routen auf Teer- und Schotterstrassen.

      2016 startete die Gemeinde Schattenhalb eine Qualitätsoffensive und verlegte fast fünf Kilometer Wanderwege auf Pfade mit natürlichem Untergrund, die ursprünglich von Alpleuten gebaut und genutzt wurden. Bei den Arbeiten wurden gut erhaltene Steinplatten und Trockenmauern freigelegt und gleich für die Wege erneut genutzt. Die bestehenden Infrastrukturen wurden mit einer neuen Brücke sowie neuen Weidedurchgängen und Treppenstufen ergänzt. Dank des ehrenamtlichen Einsatzes der örtlichen Bevölkerung und der Verwendung lokaler Materialen konnten die Arbeiten rasch und unkompliziert umgesetzt werden.

    • Sonderpreis: Wegverlegung in Pont-la-Ville FR

      Früher gingen Wandernde am nördlichen Ende des Greyerzersees rund 500 Meter entlang der stark befahrenen Kantonsstrasse ohne Trottoir oder Abtrennung, inklusive einem unbeleuchteten Tunnel. Um die Gefahrenstelle zu beseitigen, änderte die Association du Sentier du Lac de la Gruyère 2022 den Wegverlauf.

      Seitdem führt der Wanderweg in der Freiburger Gemeinde Pont-la-Ville über Naturpfade am Seeufer und eine 110 Meter lange Hängebrücke, die Nervenkitzel und beeindruckende Aussichten bietet. Bei diesem Unterfangen wurde gleichzeitig Hartbelag reduziert.

    • Sonderpreis: Identifizierung von Konflikt- und Gefahrenstellen im Kanton Luzern

      Der Verein Luzerner Wanderwege hat 2019 ein Projekt lanciert, um Gefahrenstellen im kantonalen Wanderwegnetz zu identifizieren und zu beheben. Der Fokus lag auf Konflikten zwischen Wandernden und Mountainbike-Fahrenden sowie auf gefährlichen Abschnitten durch motorisierten Verkehr.

      In einer weiteren Phase wurde ein Massnahmenplan zur Entschärfung dieser Zonen erstellt. Dieser wird nun schrittweise umgesetzt. Die Prix-Rando-Jury verleiht dem Projekt den Sonderpreis für die systematische Vorgehensweise, die nachhaltige Lösungen schafft und als Vorbild für andere Kantone dient.

    Gewinner 2020
    • Hauptpreis: Neuer Fuss- und Wanderweg entlang der alten Lorze, Baar/Lorzenebene ZG

      Neu verbindet ein 330 Meter langer Kiesweg die Alte mit der Neuen Lorze und schliesst somit eine Lücke im Wanderwegnetz. Das Naherholungsgebiet konnte durch diese lang geplante Massnahme unter Berücksichtigung der Bedürfnisse verschiedenster Interessengruppen bedeutend aufgewertet werden.

      Bisher führte der Lorzen-Wanderweg in der Zuger Agglomeration über ein Trottoir entlang der vielbefahrenen Kantonsstrasse. Der Kanton Zug ermöglicht Wanderinnen und Wanderern so eine sichere und gemütliche Wanderung entlang alter Bäume und beschaulicher Weiher.

    • Hauptpreis: Hängebrücke Rein da Sumvitg und Umlegung des Bestehenden Wanderwegs, Greina/Lumnezia und Sumvitg GR

      Der Zugang in die Greina-Ebene zur Terrihütte war in einem unbefriedigenden Zustand: Die Unterhaltskosten waren hoch, die Wanderung zur beliebten SAC-Hütte beschwerlich und risikobehaftet.

      Durch den Bau einer Hängebrücke über den Rein da Sumvitg und die Verlegung des Bergwanderwegs auf dem Boden der Gemeinde Sumvitg wurde die Situation massgeblich verbessert. Die neue Wegverbindung bietet Wandernden mehr Sicherheit und erhöht die Attraktivität der Wanderung insgesamt. Die schlanke Brückenkonstruktion fügt sich optimal ins Gelände ein und besticht durch eindrückliche Ingenieurskunst. Das Projekt der zwei Bündner Gemeinden Lumnezia und Sumvitg sowie des Schweizer Alpenclubs wird auch von Pro Natura Graubünden, dem WWF Graubünden und der Stiftung Landschaftsschutz Schweiz gutgeheissen.

      Weitere Informationen
      www.terrihuette.ch/greina-ebene/bruecke/
      www.surselva.info

    Gewinner 2018
    • Hauptreis: Charles Kuonen Hängebrücke

      Der Europaweg zwischen Grächen und Zermatt gilt als eine der schönsten 2-Tageswanderungen in den Alpen. Vor über 20 Jahren eröffneten die Gemeinden St. Niklaus, Grächen, Randa, Täsch und Zermatt den Europaweg. Allerdings musste die damalige Hängebrücke aufgrund von instabilem Gelände gesperrt werden. Für beinahe sieben Jahre bestand eine Umleitung über Randa, die einen Auf- und Abstieg von je 700 Höhenmetern bedeutete. Viele Touren wurden an dieser Stelle vorzeitig abgebrochen, was nicht zuletzt negative Folgen für zahlreiche touristische Betriebe hatte.

      Mit dem Bau der 494 Meter langen Hängebrücke wurde die einstige Wegverbindung wiederhergestellt und der Weg erhielt seine ursprüngliche Attraktivität zurück.

      Vorbildlich zeigt sich die überarbeitete Lageplanung, die unter anderem die Jury dazu bewogen hat, das Projekt für den Prix Rando zu nominieren. Die Brücke wurde verlängert und um 70 Meter höhenversetzt, um erneuten Beschädigungen durch Rutschungen am Grabengufer langfristig entgegenzuwirken.

      www.europaweg.ch
      www.randa.ch/haengebruecke

    • Hauptreis: Fussgängerbrücke Appenzell

      Kernstück dieser Kandidatur ist die 2016 gebaute Fussgängerbrücke über die Sitter. Die 35 Meter lange Konstruktion aus Holz und Stahl ist vom Zentrum von Appenzell in gut 20 Minuten erreichbar.

      Dank der vom Militär geplanten und gebauten Brücke konnte ein schöner einstündiger Rundweg angelegt werden. Die neu geschaffene Verbindung bezieht zudem einen historischen Saumpfad von regionaler Bedeutung mit ein.

      Diente der Wanderweg früher gleichzeitig auch als Erschliessungsstrasse für das Gewerbe, führt der Weg heute um das Industriegebiet herum und näher an die Ufer der Sitter und des Kaubachs. Dies macht den Wanderweg nicht nur attraktiver, sondern entlastet ihn erheblich von Hartbelag und sorgt für eine höhere Sicherheit der Fussgänger. Ein neuer hindernisfreier Teilabschnitt erschliesst einem breiten Publikum die Münzmühle als Ausflugsziel.

      Die Nomination für den Prix Rando begründet die Jury damit, dass dieses Projekt ein schönes Beispiel zugunsten der Naherholung darstellt. Es sei umsichtig geplant, berücksichtige viele qualitative Aspekte und helfe, Motor- und Fussverkehr zu entflechten.

    • 2. Preis: Association pour la sauvegarde du torrent-neuf; Torrent-Neuf de Savièse, VS

      Sanierung des 4.2 km langen Wanderwegs entlang des «Torrent Neuf», eine der bekanntesten Suonen des Wallis.

      www.torrent-neuf.ch

    • 3. Preis: Association des Amis des Granges et du Bioley; les gorges du Dailley, VS

      Wiederaufbau und Ausweitung des seit Ende des 19. Jahrhunderts bestehenden Wanderwegs durch die Dailley-Schlucht zum Salanfe Wasserfall.

      www.gorgesdudailley.ch

    • 3. Preis: Gemeinde Schüpfheim; Instandstellung alter Frutteggweg, LU

      Instandstellung eines historischen, von Trockenmauern gesäumten Karrweges, der früher der Alperschliessung mit Pferdefuhrwerk diente.

    • 3. Preis: Verein «Die Rheinschlucht/Ruinaulta»; Flussweg Rheinschlucht / Ruinaulta, GR

      Bau eines Wanderwegs mit einer Hängebrücke und zwei Viaduktstegen, der die Rheinschlucht für Wandernde erschliesst.

      www.ruinaulta.ch

    • Sonderpreis: Hauptwanderweg Bisistal

      Der kantonale Hauptwanderweg verlief einst im ganzen Bisistal durchgängig auf der asphaltierten, viel befahrenen Strasse. Seit der Einführung der kantonalen Verordnung zum Fuss- und Wanderweggesetz im Jahr 2004 ist das zuständige Umweltdepartement des Kantons Schwyz bestrebt, den Hartbelag auf dem Wanderwegnetz zu reduzieren.

      So wurden zusammen mit der Gemeinde Muotathal mehrere Teilabschnitte auf insgesamt drei Kilometern von der Strasse aufgehoben und auf ein neues, abwechslungsreiches, zum Teil historisches Trassee, verlegt. Der neue Weg führt durch naturbelassene Landschaft und weitgehend entlang der Muota.

      Die Prix Rando Jury hebt neben dem bemerkenswerten Engagement für hartbelagsfreie Wanderwege auch die partizipative Planung und optimale Unterhaltsregelung hervor. Diese bewirkten eine starke Akzeptanz des Vorhabens. Nur durch den Einbezug zahlreicher Akteure, vor allem der Grundeigentümer, konnte eine Wegverlegung in dieser Dimension überhaupt stattfinden.

    Gewinner 2016
    • Hauptpreis: Rekonstruktion des Wanderwegs Cordonico-Ronco di Bosco

      Der Wanderweg zwischen Cordonico und Ronco di Bosco in der Tessiner Gemeinde Minusio wurde auf einer Länge von über 1 Kilometer komplett rekonstruiert. Dabei haben die Verantwortlichen darauf geachtet, traditionelle Baumerkmale wie Trockensteinmauern zu erhalten und bestehendes Material aus dem ursprünglichen Weg wiederzuverwerten.

      Auch die Verwendung von lokalen Materialien wie Stein und Holz für Trittstufen und Treppen ist besonders und macht den Weg hoch über dem Lago Maggiore zu einem attraktiven Wanderziel. Ausserdem konnte so während des Baus auf die Nutzung von Helikoptern verzichtet werden. Dies ist insbesondere aus Sicht des Umweltschutzes sehr begrüssenswert.

      Die Verwendung von lokalen Materialen ist es denn auch, die die Jury dazu bewogen hat, dem Projekt den Prix Rando 2016 zu verleihen. Ausserdem bewahrt der Weg gemäss Juryurteil trotz der Rekonstruktion seinen historischen Charakter.

    • Hauptpreis: Waldstätterweg: Neubau Wanderweg Brünischarft-Fallenbach

      Der Waldstätterweg wurde 2015 als regionale Wanderlandroute in SchweizMobil integriert. Aus diesem Grund entschied das Umweltdepartement des Kantons Schwyz, die letzten noch nicht ideal verlaufenden Abschnitte auf dem kantonalen Hauptwanderwegnetz zu verlegen.

      Dazu gehörte auch die etwas über 1 Kilometer lange Strecke Brünischart-Fallenbach. Während sie früher über ein Trottoir entlang einer viel befahrenen Kantonsstrasse führte, liegt sie nun auf einem abwechslungsreichen und sicheren Wanderweg oberhalb der Strasse. Von dort bietet sich dem Wanderer ein wunderbarer Blick über den Vierwaldstättersee sowie die Schwyzer, Urner und Nidwaldner Bergwelt.

      Kernstück des verlegten Wanderwegs ist eine 200 Meter lange Metall-Steg-Konstruktion oberhalb der Galerie Fallenbach. Der Steg quert eine steile Gesteinsplatte und fügt sich gut ins Landschaftsbild ein. Ebenfalls hervorzuheben sind die vielen geschickt gebauten Trockenmauern und die hölzernen Treppenstufen.

      Die Jury zeichnet das Projekt insbesondere aufgrund der erhöhten Sicherheit, der Wiederinstandstellung eines alten Weges und der Kosteneffizienz gemessen an der Weglänge aus.

    • Hauptpreis: Rundweg Winterthur

      Der Rundweg Winterthur ist ein 70 Kilometer langer Weg entlang der Stadtgrenze von Winterthur. Er macht die Grösse von Winterthur und seiner Umgebung erlebbar und führt gleichzeitig die Schönheit und Vielfalt des städtischen Naherholungsgebietes vor Augen.

      Der Weg ist in 10 Etappen aufgeteilt. Sie sind alle gut durch den öffentlichen Verkehr erschlossen und erwarten die Besucher mit diversen Besonderheiten: von Aussichtspunkten über historische Sehenswürdigkeiten bis hin zu Rastplätzen ist für jeden etwas dabei. Über 300 spezielle Wegweiser zeigen den Wandernden den richtigen Weg, und rund 20 Tafeln informieren über Themen rund um den Wald oder Recycling.

      Der Rundweg entstand in enger Zusammenarbeit mit den 15 Nachbargemeinden und dem Verein Zürcher Wanderwege. Die drei hindernisfreien Etappen wurden ausserdem im Rahmen einer Projektwerkstatt der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) mit Beteiligung von Rollstuhlfahrenden erarbeitet.

      Die Jury bezeichnet das Projekt als innovative Lösung in der Agglomeration und streicht insbesondere die Verbesserung der Infrastruktur im Naherholungsgebiet hervor. Auch die beispielhafte Koordination zwischen den Gemeinden trägt zum Gewinn des Prix Rando 2016 bei.

    • Sonderpreis: Walserweg Safiental

      Der Walserweg Safiental führt von Versam beziehungsweise Valendas über Tenna und Safien Platz bis nach Thalkirch. Die gut 30 Kilometer lange Strecke erschliesst das gesamte Safiental und ermöglicht es den Wandernden, die kulturelle Vielfalt der Region zu entdecken. So führt der Weg vorbei an sechs Kirchen, dem Heimatmuseum, der Ausstellung zu den Safier Ställen sowie an Streusiedlungen des Safientals.

      Für den Verlauf wurden bewusst frühere Kirch-, Tal- und Säumerwege gewählt. Ausserdem wurde das Teilstück zwischen Rüti und Safien Platz von der Talstrasse auf einen ehemaligen Säumerpfad verlegt. Das betroffene Wegstück hat eine Länge von 2500 Laufmetern und führt grösstenteils entlang der Rabiusa durch Auenlandschaften und Wälder.

      Die Jury vergibt den Prix Rando Sonderpreis 2016 an den Walserweg Safiental, da er durch die Verlegung der Strecke Rüti-Safien Platz die Säumerpfade wieder zum Leben erweckt hat und so seinen historischen Charakter bewahrt. Zudem bestand eine vorbildliche Zusammenarbeit mit dem Naturpark Beverin und den weiteren Akteuren.

      Das Projekt wurde mit tatkräftiger Unterstützung des Vereins Naturnetz realisiert, der Einsätze für Zivildienstleistende organisiert.

    Gewinner 2014
    Gewinner 2012

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