Für diesen Höhenweg muss man gar nicht so hoch hinauf – und doch bietet er tolle Aussichten auf das Goms. Und: Im Frühling ist er früher und im Herbst länger begehbar als seine Artgenossen in höheren Lagen. Ein kurzer Anstieg bleibt einem zu Beginn aber doch nicht erspart. Vom kleinen Walliser Dorf Lax an der Furka-Bahnlinie geht es knapp 200 Höhenmeter hinauf über bewässerte Wiesen bis zum Altbach. Ist dieser einmal erreicht, bleibt die Höhe praktisch konstant und der Weg führt über dem Tal gemütlich in Richtung Fieschertal. Auf den Wegweisern ist immer auch Laggera vermerkt, so heisst der beliebte Weg bei den Einheimischen.
Der Weg führt stellenweise direkt der Fiescher- und der Laggerwyssa entlang, zwei Suonen, die während Jahrhunderten Wasser aus dem Fieschertal auf die Wiesen von Fiesch und Lax geführt haben. Nachdem sie viele Jahre trocken lagen, fliesst jetzt teilweise wieder Wasser in den Leitungen. Neben ihrem eigentlichen Zweck sind sie nun auch hübsche Begleiterinnen für alle Wanderinnen und Wanderer, die entspannt gegen den Strom gehen. Mächtige Fichten und Lärchen säumen den schattigen Weg, und immer wieder wird der Blick frei auf das Dorf Ernen mit seiner prominent gelegenen weissen Kirche, auf die Hotels und Ferienhäuser von Fiesch oder auch nur auf Wiesen mit weidenden Schwarznasenschafen oder Graueseln.
Oberhalb von Fieschertal (nicht nur das Tal, sondern auch ein Dorf heisst so) fliesst das Wasser der Suone spektakulär durch einen hölzernen Känel. Der Wanderweg folgt ihm über einen neu gebauten Steg. Danach verlässt er den Wasserlauf und führt steil hinunter ins Tal. Von Fieschertal geht man dann ein Stück direkt dem Ufer des Wysswassers entlang zurück in Richtung Fiesch, bevor man den Fluss überquert und via den Alt Chirchwäg ins Feriendorf gelangt. Am Wegrand stehen hier noch ein paar uralte Walliser Stadel auf Stelzen. Kurz vor dem Dorf können zudem die Gleitschirmfliegerinnen und -flieger beim Landen und die Matterhorn-Gotthard-Bahn beim Überwinden der engen Kurven beobachtet werden.