Anruf bei Gabi Aschwanden, Signalisationsverantwortliche für Glarus Süd:
«Im Herbst werden die Brücken an vielen Bergwanderwegen abgebaut, damit sie im Winter nicht von Lawinen beschädigt werden. Gerade hier im Glarner Hochgebirge gibt es viele steile Hänge, wo die Lawinengefahr hoch ist. Aber auch ohne Lawinen können die Brücken kaputt gehen und zum Beispiel verbiegen, wenn eine schmale Personenbrücke plötzlich unter zwei bis drei Metern Schnee begraben liegt.
Die demontierten Brücken werden in den meisten Fällen direkt neben den Bachläufen ins Gelände gelegt und allenfalls mit Bretterverschlägen geschützt. Einige Brücken werden auch vom Helikopter ins Tal geflogen.
Die meisten dieser temporären Brücken sind relativ klein. Insbesondere ab circa 2000 m ü. M. werden nur noch schmale Brücken aus Aluminiumblech eingesetzt. Weiter unten kann es auch mal grössere Konstrukte geben, wenn in Alpgebieten Fahrzeuge darüberfahren müssen.
Selbst wenn die Brücken im Herbst weg sind, ist eine Bachüberquerung oft noch möglich. Meistens führen die Bäche zu diesem Zeitpunkt nicht mehr so viel Wasser oder sind im Winter gar zugeschneit.
Je nach vorhandener Schneemenge, werden die Brücken im Frühling oder Frühsommer wieder aufgebaut, da die Bäche aufgrund der Schnee- und Gletscherschmelze markant anschwellen und die Überquerung gefährlich werden kann.
Allgemein wird der Brückenbau in den Bergen aber zurückhaltend betrieben. Sie werden nur dort installiert, wo es aus Sicherheitsgründen notwendig ist. Nur um nasse Füsse zu vermeiden, werden noch keine Brücken gebaut.»
