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Wanderreportagen

Schneeschuhwandern mit Seeblick

Niederbauen NW auf einen Blick: Eine leichte Schneeschuhwanderung, Käse frisch von der Alp und ein Wildbeobachtungpfad
29.11.2024 • Text und Bilder: Simon Koechlin
Aussicht auf den Vierwaldstättersee und das Nebelmeer.
Leichte Schneeschuhwanderung auf dem Niederbauen
Niederbauen • NW

Leichte Schneeschuhwanderung auf dem Niederbauen

Der Niederbauen NW eignet sich für alle, die gern herrliche Aussichten geniessen. Hoch über dem Knie gelegen, das der Vierwaldstättersee und der Urnersee bilden, bietet er See- und Bergsichten zuhauf. Von Emmetten aus erreicht man das Hochplateau bequem mit einer Achtergondel. Oben warten diverse Angebote: Wanderrouten, ein Wildbeobachtungspfad, Ausflüge in Alpkäsereien oder, für Mutige, gar ein Gleitschirmflug. Im Winter verwandelt sich der Niederbauen in ein Schneeschuh-Mekka. Verschiedene Touren stehen zur Auswahl, alle beginnen beim Berggasthaus Niederbauen, das gleich bei der Gondelstation gelegen ist. Der gut präparierte Weg führt zuerst etwas bergan und dann flach ins Innere des Plateaus Richtung Alp Ebnet. Nach einigen Hundert Metern gilt es, sich für eine der Routen zu entscheiden. Wir nehmen den Weg, der weiter Richtung Ebnet und dann zum Stäckenmattboden führt. Der Schnee knirscht unter den Schneeschuhen, die man zum Beispiel an der Gondeltalstation mieten kann. Linker Hand führt ein Pfad empor zur nahe gelegenen Alp Tritt, die bei schönem Wetter im Beizli Käsespezialitäten anbietet. Nach Ebnet steigt der Weg etwas an. Links erhebt sich der Niderbauen Chulm mit seinen 1923 Metern über Meer, der nicht auf einer offiziellen Schneeschuhroute begehbar ist. Wir gehen geradeaus weiter durch ein kleines Fichtenwäldchen bis auf einen Felskopf, den Hundschopf. Von dieser Kanzel aus schaut man auf den Urnersee, bis nach Altdorf und in die Urner Berge. Vom Hundschopf geht es wieder etwas zurück, dann linker Hand abwärts auf den Stäckenmattboden und von dort über Hölloch wieder hoch zum Berggasthaus Niederbauen. Dort gibts eine Stärkung – und in der Gondelbahn einen letzten tollen Ausblick auf den Vierwaldstättersee und seine Umgebung.

zum Wandervorschlag

Schon die Anreise ist spektakulär: Die kleine Luftseilbahn, die uns von Emmetten NW auf den Niederbauen bringt, schaukelt ganz schön im Wind. Oben, beim Berggasthaus auf 1575 Meter über Meer, ziehen eisige Böen über das Hochplateau mit Blick auf den Vierwaldstättersee. Immerhin: Die Sonne scheint – und es liegt frischer Schnee, bereit für die ersten Spuren des Tages.

Höchste Zeit also, die Schneeschuhe anzuziehen. Hier befindet sich ein kleines, aber feines Schneeschuhwanderparadies. Verschiedene ausgeschilderte und prima präparierte Routen laden dazu ein, die Innerschweizer Bergwelt auch im Winter zu erkunden. Wir entscheiden uns für eine leichte Rundwanderung über die Alp Ebnet zum Hundschopf, dann weiter zum Stäckenmattboden und von dort wieder zurück zum Berggasthof Niederbauen.

Der Weg bietet technisch kaum Schwierigkeiten. Sein Charme liegt in der Weitsicht, die sich den Wandernden praktisch von jedem Punkt aus bietet – Richtung Rigi oder Bürgenstock auf der einen Seite, Richtung Urner Berge auf der anderen. An einer Stelle sind plötzlich doch frische Spuren im Schnee zu sehen. Allerdings nicht von einem Menschen, sondern von einem Schneehasen. Seine weichen, stark behaarten Pfoten dienen ihm als Schneeschuhe – sie verhindern, dass er zu sehr in die Schneedecke einsinkt.

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Auf dem Weg zum Aussichtspunkt Hundschopf.


Für Käsefreunde

Käsefans dürfen sich freuen: Auf dem Plateau gibt es gleich mehrere Käsereien. Eine davon ist die Alp Tritt, nur ungefähr 20 Wanderminuten von der Bergstation entfernt und ganz in der Nähe der Alp Ebnet gelegen. Das dazugehörige Beizli ist auch im Winter bei guter Witterung von Samstag bis Dienstag ab 11 Uhr geöffnet. Ein Abstecher lohnt sich nicht nur wegen Käseplättli und Co., sondern auch wegen der grandiosen Aussicht.

Alp Tritt

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Hier gibt es Käse frisch von der Alp.


Verschnaufpause an der Sonne

Tolle Aussichtspunkte gibt es auf dem Niederbauen mehr als genug. Einer der schönsten liegt auf dem Hundschopf, einem Felskopf hoch über dem Dorf Bauen am Urnersee. Von hier aus schaut man in die östlichen Urner Berge, hinunter auf den Urnersee, nach Altdorf und Richtung Gotthard bis zum Bristen. Ein Picknickplatz mit Tisch und Bänken lädt zum Ausruhen ein. Eines der Bänkli liegt etwas geschützt unter einer Fichte und ist mit etwas Glück auch im Hochwinter schneefrei. Die Hundschopf-Kanzel ist jedoch kein Platz, an dem Kinder nach Lust und Laune herumtollen sollten – zu steil und gefährlich sind die Felswände, die ins Tal hinunter fallen.

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Holzbänkli lädt zum Pausieren und Picknicken ein.


Wild auf Wild

Das Wildruhegebiet Scheidegg sorgt auf dem Plateau dafür, dass Steinböcke, Gämsen, Birkhühner, Steinadler und Murmeltiere genügend Rückzugsgebiete haben. Wer solchen Tieren nachspüren möchte, kann den Wildbeobachtungspfad von Niederbauen bis zur Stockhütte und Klewenalp absolvieren. An 16 Posten findet man auf dem ungefähr vier Wanderstunden langen Weg Informationen zu einheimischen Wildtieren – und kann einige davon mit etwas Glück beobachten.

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Hier wird nicht gejagt: im Wildruhegebiet Scheidegg.

Simon Koechlin

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Zentralschweiz Magazin DAS WANDERN

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