Wo?
Auf der Geschäftsstelle der Schweizer Wanderwege in Bern. An einem ganz normalen Arbeitstag erfährt der Autor, dass eine Delegation aus Südkorea angemeldet ist und ergreift die Chance zum Interview.
Wer?
Park Kyung Jin ist Tourismusdirektor des südkoreanischen Landkreises Namhae-gun. Dieser besteht aus zwei benachbarten Inseln an der südlichen Küste des Landes.
Was?
Der Südkoreaner ist auf einer offiziellen einwöchigen Reise durch die Schweiz. Um das hiesige Wanderwegwesen kennenzulernen, besuchen er und seine Kolleginnen und Kollegen den Verband Schweizer Wanderwege. «Ich bin beeindruckt, dass es hier ein übers ganze Land zusammenhängendes Wanderwegnetz gibt», sagt Park Kyung Jin. Praktisch sei, dass Wandernde in der Schweiz direkt von ihrem Wohnort starten könnten. Besonders angetan haben es ihm die touristischen Wanderrouten von Wanderland «Deren farbige Quadrätchen mit den Routennummern, die auf den Wanderwegtafeln angebracht sind, möchten wir am liebsten auch einführen.»
Warum?
Es gibt viele Wanderziele in Südkorea, in den Bergen, an Seen, am Meer. Doch das Hinkommen ist nicht so einfach wie in der Schweiz. «Man muss zuerst eine bis zwei Stunden mit dem Auto fahren», erklärt Park Kyung Jin. Mit dem öffentlichen Verkehr ist es oft sehr umständlich, an den Start der Wanderung zu gelangen. Es gebe vor allem Rundwanderungen oder Wanderungen von A nach B und wieder zurück nach A. Die Wege seien vielerorts gut markiert, würden aber nicht zwischen Wander-, Bergwander- und Alpinwanderwegen unterscheiden. «Es kann sein, dass man auf einer einfachen Wanderung ganz unvorbereitet plötzlich auf einen anspruchsvollen Abschnitt trifft», sagt Park Kyung Jin.
Was einpacken zum Wandern in Südkorea?
Unbedingt das Handy. Denn wer bei einem Wegweiser mehr wissen will, ruft die Infos einfach über eine App ab. Kilometer, Wanderzeit, Schwierigkeitsgrad – alles ploppt am Bildschirm auf. Ansonsten sei die Ausrüstung vergleichbar mit jener in der Schweiz.